Verbraucherschützer: "Verbietet Angebote wie StreamOn"
Verbraucherschützer gegen Zero Rating
Image licensed by Ingram Image
Verbraucherschützer und zivilrechtliche Organisationen machen erneut Stimmung gegen Zero-Rating-Angebote wie StreamOn von der Deutschen Telekom und den Vodafone Pass. Das berichtet Netzpolitik.org. Regulierer innerhalb der Europäischen Union sollen auf die Urteile des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) reagieren. Der EuGU habe den Stillstand bei den Regulierungsbehörden aufgebrochen, so der Netzneutralitätsexperte Thomas Lohninger von der Digital-NGO epicenter.works.
Verbraucherschützer gegen Zero Rating
Image licensed by Ingram Image
Umstritten sind Telekom StreamOn, der Vodafone Pass und vergleichbare Optionen von Mobilfunk-Providern in anderen Ländern schon seit Jahren. Im September hat der EuGH festgestellt, dass Zero Rating mit dem Gebot der Netzneutralität nicht vereinbar sei. Anbieter der Dienste argumentieren, dass sie ihre Angebote längst angepasst hätten, sodass sie vom Urteil nicht betroffen seien.
Seit fünf Jahren sind Netzbetreiber in der Europäischen Union verpflichtet, sämtlichen Datenverkehr diskriminierungsfrei weiterzuleiten. Verschiedene Aufsichtsbehörden haben Zero Rating dennoch erlaubt, sofern Kunden die Wahlmöglichkeit hätten, die Dienste abzuschalten. So sind StreamOn und Vodafone Pass nicht voreingestellt und müssen von Interessenten aktiv gebucht werden.
VZBV-Expertin: "Zero Rating nur vordergründig ein Vorteil"
Die Telekommunikationsexpertin Susanne Blohm vom Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) erklärte laut Netzpolitik.org, Zero-Rating-Angebote könnten "vordergründig eine attraktive Möglichkeit darstellen", die Inklusivleistungen von Mobilfunkverträgen zu optimieren. Allerdings würden die Optionen die Wahlfreiheit der Kunden einschränken. Zudem stagniere das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Zwar sei das Zero Rating für Verbraucher interessant, wenn das Inklusivvolumen ihrer Verträge begrenzt sei und sie dennoch unbesorgt Streaming-Dienste nutzen wollen. Besser sei aber ein stetig ansteigendes Inklusivvolumen. Damit hätten die Anwender die Wahl, welche Dienste sie nutzen möchten. Bei StreamOn und dem Vodafone Pass sind nur Angebote enthalten, die mit dem jeweiligen Netzbetreiber eine entsprechende Partnerschaft eingegangen sind.
Vor allem große Dienste wie Facebook würden vom Zero Rating profitieren, so der Netzaktivist Thomas Lohninger. Der eco-Verband argumentiert hingegen, Zero Rating könne mit EU-Recht vereinbar sein, solange Inhalte-Anbieter keine finanziellen Hürden zur Teilnahme an Diensten wie StreamOn und Vodafone Pass zu meistern hätten. Dabei wird allerdings vergessen, dass es teilweise auch technische Hindernisse gibt und es für die Anbieter aufwändig sein kann, Dienste an die Besonderheiten einer Reihe von Mobilfunk-Providern anzupassen.
In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, dass ein neuer iPhone-Dienst zur Kostenfalle bei der StreamOn- und Vodafone-Pass-Nutzung werden kann.