iPhone: Mobilfunker wettern gegen iCloud Private Relay
Mobilfunker kritisieren iCloud Private Relay
Foto/Montage: teltarif.de, Icon: Apple
Apple hat im vergangenen Herbst das iCloud Private Relay eingeführt. Aktuell befindet sich der für iOS, iPadOS und macOS verfügbare Dienst noch in der Beta-Phase. Nutzer eines iPhone, iPad oder Mac sollen mit der neuen Funktion die Möglichkeit bekommen, ihre eigene IP-Adresse zu verbergen. Damit will Apple einen Beitrag zu mehr Privatsphäre für die Kunden leisten.
Verschiedene Mobilfunk-Netzbetreiber wie die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und Orange kritisieren den Dienst scharf. Bereits im August vergangenen Jahres - vor dem offiziellen Start des iCloud Private Relay - richteten sich die Telekommunikations-Konzerne an die EU-Kommission, wie das Online-Magazin heise berichtet. Der neue Apple-Service unterlaufe "die digitale Souveränität" der Europäischen Union.
Im Schreiben, das erst jetzt öffentlich bekannt wurde, wollen die Netzbetreiber die Politik dazu animieren, regulatorisch einzugreifen. Das iCloud Private Relay sorge dafür, dass die Mobilfunk-Betreiber auf wesentliche für das Netzwerk-Management erforderliche Daten keinen Zugriff mehr hätten. Der Apple-Dienst könne Innovationen und den Wettbewerb negativ beeinflussen.
VPN-Lösung auch von Google
Mobilfunker kritisieren iCloud Private Relay
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Nicht bekannt ist, ob sich die Mobilfunk-Konzerne ausschließlich gegen das Apple-Angebot richten. Mit Google One VPN gibt es auf der Android-Plattform einen vergleichbaren Dienst, der im Sommer vergangenen Jahres - noch vor dem iCloud Private Relay - auch in Deutschland eingeführt wurde.
Sowohl bei Apple als auch bei Google sind die Lösungen für anonymes Surfen nicht kostenlos zu bekommen. Bei Apple reicht ein beliebiger iCloud-Speicherplan. Dieser ist ab einem Monatspreis von 99 Cent (mit 50 GB Speicherplatz) erhältlich. Deutlich höher sind die Kosten bei Google, wo der VPN-Dienst nur zusammen mit dem 2-TB-Speicherplan zu bekommen ist. Dieser kostet 9,99 Euro pro Monat oder 99,99 Euro im Jahres-Abo.
Einem Bericht von 9to5mac zufolge hat T-Mobile US das iCloud Private Relay für einige seiner Kunden unterdessen gesperrt. Davon seien Nutzer betroffen, die Inhalte-Filter wie eine Kindersicherung aktiviert haben. Das ist nachvollziehbar, denn ein solches Filter kann nur dann funktionieren, wenn der Netzbetreiber den Datenverkehr nachvollziehen kann. Dem Bericht zufolge sind aber auch Kunden betroffen, die kein solches Filter aktiviert haben.
In einer weiteren Meldung lesen Sie, wie das iCloud Private Relay für einige Mobilfunkkunden auch zur Datenfalle werden kann.