Teurer

Editorial: StreamOn- & Vodafone-Pass-Ersatz? Das war nix!

Die Hoff­nung auf endlich bezahl­bare Daten­flat­rates bei der Telekom oder Voda­fone sind enttäuscht worden. Statt­dessen wird mobiles Strea­ming künftig wieder richtig teuer.
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Im April hat die Bundes­netz­agentur ange­ordnet, dass die Deut­sche Telekom und Voda­fone ihre Zero Rating Optionen einstellen müssen. Die Netz­neu­tra­litäts-Apostel, die StreamOn und den Voda­fone Pass immer verteu­felt haben, feiern das als Erfolg. Doch der normale Kunde hat das Nach­sehen. Das zeigt sich, nachdem beide betrof­fenen Mobil­funk-Netz­betreiber inzwi­schen neue Tarife vorge­stellt haben. Neue Tarife bei Vodafone und Telekom enttäuschend Neue Tarife bei Vodafone und Telekom enttäuschend
Foto: Image licensed by Ingram Image, Logos: Telekom/Vodafone, Montage: teltarif.de
Egal, ob GigaMobil von Voda­fone oder MagentaMobil von der Telekom: Mobiles Strea­ming wird für "D-Netz-Kunden" wieder richtig teuer. Die echte Flat­rate kostet - Rabatte für Zweit­karten oder Fest­netz/Mobil­funk-Kombi­tarife nicht berück­sich­tigt, weiterhin 79,99 Euro pro Monat bei Voda­fone und 84,95 Euro bei der Telekom. Die Anzahl der Privat­kunden, die sich Pauschal­tarife zu diesen Kondi­tionen leisten (können), dürfte verschwin­dend gering sein. Da lobe ich mir "StreamOn Music" und den "Voda­fone Music Pass". Diese Optionen waren schon in Tarifen kostenlos zubuchbar, die weniger als die Hälfte gekostet haben.

Daten-Wucher bei Telekom und Voda­fone

Telekom und Voda­fone werben damit, dass in den neuen Tarifen alle Kunden mehr Daten­volumen als bisher erhalten. Das stimmt zwar auf dem Papier. Dennoch sind beide Netz­betreiber von zeit­gemäßen Preis­modellen weit entfernt - erst recht in Anbe­tracht des staat­lich verord­neten Wegfalls der Zero Rating Optionen. Bei Voda­fone bekommt der Kunde für monat­lich 29,99 Euro ledig­lich 5 GB Surf- und Strea­ming-Volumen. Bei der Telekom ist die gleiche Daten­menge mit 34,95 Euro pro Monat sogar noch teurer. Das ist nicht kunden­freund­lich und fair, das ist aus meiner Sicht Wucher. Von einem Ersatz für StreamOn, wie ihn zum Beispiel Telekom-Deutsch­land Chef Srini Gopalan noch im Mai ange­kün­digt hatte, kann da nun wirk­lich keine Rede sein!

o2 zeigt, wie es geht

Während Telekom- und Voda­fone-Kunden, die ihre Mobil­funk­ver­träge für unbe­schwertes Strea­ming nutzen möchten, künftig wieder extrem tief in die Tasche greifen müssen, zeigt o2 schon seit mehr als zwei Jahren, wie zeit­gemäße Mobil­funk­tarife aussehen können. Mit o2 Free Unli­mited kann man ab 29,99 Euro pro Monat unbe­grenztes Audio-Strea­ming nutzen. Für Video-Strea­ming sollte man viel­leicht monat­lich 10 Euro mehr ausgeben, um 10 MBit/s anstelle von 2 MBit/s zur Verfü­gung zu haben. Damit zahlt der Kunde aber immer noch gerade mal die Hälfte des Preises, den Kunden für eine Daten­flat­rate bei der Telekom oder Voda­fone nach deren "Tarif­reformen" zahlen müssen!

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