MagentaMobil: Bringt die Telekom eine günstige(re) Flatrate?
Wie berichtet hat die Bundesnetzagentur angeordnet, dass die Deutsche Telekom und Vodafone ihre Zero-Rating-Optionen einstellen müssen. Der Regulierer erhofft sich einen Trend zu Tarifen mit mehr Inklusivvolumen und günstigeren Flatrates. Vodafone hat seine neuen GigaMobil-Verträge bereits zum 1. Juni gestartet. In diesen Tarifen sind keine Zero-Rating-Optionen mehr verfügbar.
Die Hoffnung der Bundesnetzagentur auf günstigere Flatrates hat sich zumindest im Fall von Vodafone nicht erfüllt. GigaMobil XL kostet mit monatlich 79,99 Euro genauso viel wie Red XL, wie sich der bisherige Tarif mit echter Flatrate für Anrufe, SMS und den mobilen Internet-Zugang genannt hat. In den "kleineren" Tarifen gibt es zwar etwas, aber nun auch nicht extrem viel mehr Inklusivvolumen.
Telekom-Deutschlandchef Srini Gopalan hatte Mitte Mai angekündigt, "in wenigen Tagen" Ersatz für die StreamOn-Optionen seines Konzerns vorzustellen. Ganz so schnell ging es dann doch nicht, aber für den kommenden Mittwoch, 8. Juni, hat die Telekom zu einem Pressegespräch in ihre Firmenzentrale nach Bonn eingeladen, bei dem es um den StreamOn-Ersatz gehen könnte.
Telekom will "Kunden zu Fans machen"
Nächste Woche neue Telekom-Tarife?
Foto: Telekom, Montage: teltarif.de
Torsten Brodt, Leiter Mobilfunk der Telekom Deutschland, soll im Rahmen der Veranstaltung erläutern, wie der Konzern "Kunden zu Fans machen" will. Das Unternehmen sei bereit, neue Wege zu gehen, Trends zu erkennen und bei der Entwicklung von Diensten und Produkten auch auf Kundenwünsche einzugehen.
Denkbar wäre, dass die Telekom ähnlich wie Vodafone etwas mehr Datenvolumen in die MagentaMobil-Tarife packt und es beim teuren Flatrate-Preis - bei der Telekom sind das monatlich 84,95 Euro - belässt. Monatlich 2, 5 oder auch 10 GB mehr Inklusivvolumen sind aber eigentlich kein Ersatz für StreamOn oder den Vodafone-Pass, wo die Kunden zumindest für einige Dienste eine echte Flatrate zur Verfügung hatten.
Die Alternative zeigt die Telefónica-Marke o2 auf. Der in München ansässige Netzbetreiber hat zwar ebenfalls noch Volumentarife im Angebot, aber eben auch echte Flatrates zu monatlichen Grundgebühren ab 29,99 Euro. Wer weniger Geld ausgeben möchte, surft - ähnlich wie beim heimischen DSL- oder Kabel-Internet-Tarif - etwas langsamer als Kunden, die einen höheren Grundpreis zahlen.
So realisiert T-Mobile US die echte Flatrate
Traut sich die Telekom, ebenfalls günstigere Mobilfunk-Flatrates anzubieten? In den USA macht sie das bereits. T-Mobile US bietet selbst für Prepaidkunden mittlerweile echte Pauschaltarife ab 50 Dollar im Monat an. Anstelle einer harten Daten-Drossel ab einer bestimmten Volumengrenze stuft der Netzbetreiber Vielnutzer in der Priorität herunter, wenn beispielsweise die übertragene Datenmenge im Abrechnungszeitraum 50 GB überschreitet.
Die Flatrate-Lösung von T-Mobile US könnte auch ein Modell für den deutschen Markt sein. Sie berücksichtigt einerseits den Kundenwunsch nach sorglosem Streaming, ohne ständig den Datenzähler im Auge behalten zu müssen. Die Fair-use-Regelung mit niedrigerer Priorisierung ab einer bestimmten Volumengrenze sorgt auf der anderen Seite dafür, dass die Gefahr einer Netzüberlastung minimiert wird.
In einem Editorial sind wir bereits darauf eingegangen, dass vor allem die harte Daten-Drossel in den deutschen Mobilfunktarifen nicht mehr zeitgemäß ist.