René Obermann hinterlässt rote Zahlen in Telekom-Bilanz
René Obermann geht und hinterlässt rote Zahlen
Foto: teltarif.de
Es ist kein Abschied nach Maß: Telekom-Chef René
Obermann legt morgen zum letzten Mal als Vorsitzender
des Vorstands die Bilanz der Deutschen Telekom vor. Und die Zahlen
für 2012 sehen nicht gut aus: Aller Voraussicht nach wird das
Unternehmen für das abgelaufene Jahr das zweitschlechteste Ergebnis
der Firmengeschichte vorlegen. Beobachter und Analysten erwarten
einen Verlust im Schnitt von mehr als fünf Milliarden Euro. Doch das ist
keine Überraschung.
René Obermann geht und hinterlässt rote Zahlen
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Im vergangenen Herbst hatten Obermann und Finanzchef Timotheus
Höttges für das schwächelnde US-Geschäft eine neue Lösung
präsentiert: Die Fusion mit dem kleineren Wettbewerber MetroPCS. Der
Schulterschluss soll der US-Tochter der Telekom, die als Nummer vier
immer mehr unter die Räder der großen Marktspieler um Verizon Wireless
und AT&T zu geraten drohte, Rückenwind geben und neuen
Auftrieb verleihen. In einem wachsenden US-Mobilfunkmarkt stärke der
Zusammenschluss die Position der Telekom, schwärmten die Fusionäre.
Firmenwert von T-Mobile US zu hoch angesetzt?
Doch die Telekom musste eine bittere Pille schlucken. Der Firmenwert von T-Mobile US war nach Einschätzung der MetroPCS-Manager zu hoch angesetzt. Folge war eine Wertkorrektur in Höhe von rund sieben Milliarden Euro. Das wirkt sich zwar nicht auf die Liquidität und Konzernkasse aus, aber die Bilanz wurde wertmäßig um diesen Betrag gekürzt.
Auf die Dividende hat die Entwicklung kurzfristig keinen Einfluss. Die T-Aktionäre erhalten auch für 2012 eine - wie versprochen - konstante Dividende von 0,70 Euro je Aktie. Damit gehören die Bonner zu den DAX-Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite. Doch die wird künftig schrumpfen. In diesem Jahr und für das Geschäftsjahr 2014 soll die Ausschüttung um 0,20 Euro gekürzt werden.
Obermann ist dann nach mehr als sieben Jahren nicht mehr Konzernchef. Im Dezember vergangenen Jahres hatte er überraschend seinen Ausstieg bei der Deutschen Telekom angekündigt. Der Topmanager, der seit November 2006 an der Spitze des Bonner Unternehmens steht und in wenigen Tagen (5. März) seinen 50. Geburtstag feiert, räumt seinen Posten am Jahresende für Finanzvorstand Timotheus Höttges. Genaue Aussagen über seine berufliche Zukunft hat Obermann bisher nicht gemacht, aber er möchte wieder mehr im operativen Geschäft arbeiten und näher am Kunden sein - allerdings nicht bei der Deutschen Telekom.