Fernsehen

Comcast: Mehr Abos bei Sky und Wachstum im Streaming

Der US-Medi­enkon­zern Comcast vermeldet posi­tive Quar­tals­zahlen. Wachstum zeigt sich sowohl im Geschäft mit Breit­band­anschlüssen als auch beim Strea­ming-Dienst Peacock. Posi­tive Entwick­lungen gibt es ebenso bei Sky.
Von Björn König

Comcast hat in der vergan­genen Woche seine Quar­tals­zahlen vorge­legt. Gespannt blickten viele Markt­beob­achter dabei insbe­son­dere auf die Entwick­lung beim Strea­ming-Dienst "Peacock" sowie dem euro­päi­schen Pay-TV-Geschäft mit Sky. Daran gab es kürz­lich erheb­liche Kritik eines Analysten der Groß­bank Wells Fargo. Trotz nega­tiver Belas­tungen durch die Corona-Pandemie konnte Comcast sich jedoch behaupten und vermel­dete im wich­tigen Kern­geschäft posi­tive Zahlen. Auch für die Universal Studios-Themen­parks gibt es Licht­blicke.

Wachstum bei Breit­band und NBCUniversal

Foto: AP Comcast-CEO Brian Roberts stellte die Quartalsergebnisse vor
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Wichtig ist für Comcast nach wie vor das Geschäft mit Breit­band­anschlüssen in den USA unter der Marke "Xfinity" bzw. Comcast Busi­ness. Mit 380.000 neuen Kunden­ver­bin­dungen konnte CEO Brian Roberts hier sogar das beste erste Quar­tals­ergebnis über­haupt verzeichnen. Im eigent­lichen Kern­geschäft kamen 461.000 Kunden hinzu. Für ein Abo beim neuen Strea­ming-Dienst "Peacock" haben sich bislang insge­samt 42 Millionen Nutzer in den USA entschieden, was nach Einschät­zung des Unter­neh­mens vor allem auf die Exklu­siv­ver­brei­tung mit dem WWE Network sowie der Serie "The Office" zu tun habe.

Über­durch­schnitt­lich posi­tive Ergeb­nisse präsen­tierte Roberts von der euro­päi­schen Pay-TV-Tochter Sky. Diese gewann im ersten Quartal 221.000 Kunden­ver­träge, womit man nach Unter­neh­mens­angaben insge­samt das beste Ergebnis seit sechs Jahren verzeichnen konnte. Wachs­tums­motor war hierbei aller­dings nicht das Segment Sky Deutsch­land, sondern vor allem die briti­sche Einheit Sky UK. Der Gesamt­umsatz des Geschäfts­bereichs stieg dabei um 10,6 Prozent.

Themen­parks kommen wieder in Gang

Auch die Vergnü­gungs­parks Universal Studios sollen wieder mehr Geld einbringen. Mit diesen erreichte Comcast zuletzt die Gewinn­zone, aller­dings sind hierbei noch nicht die Eröff­nungs­kosten für das "Universal Beijing Resort" mit einge­rechnet. Corona hatte den Konzern mit seinen Themen­parks wie auch Mitbe­werber Disney hart getroffen, diese sind neben den USA auch inter­national in Ländern wie Japan oder Singapur vertreten. China gilt dabei als attrak­tiver Wachs­tums­markt, in den sich auch der Mickey-Mouse-Konzern gewagt hat.

Weniger deut­lich wurde Comcast aller­dings zum Thema Kino­aus­wer­tung. In der Vergan­gen­heit hatte deren Tochter Universal Pictures mit ihrer Stra­tegie unter anderem bei der Kino­kette AMC Thea­tres großen Ärger ausge­löst. Das Studio setzte auf eine Erst­aus­wer­tung im Strea­ming, weshalb AMC-Chef Adam Aron drohte, Universal-Filme aus dem Programm zu nehmen. Mitt­ler­weile scheint sich die Lage jedoch wieder beru­higt zu haben.

Über­raschende Ergeb­nisse

Insge­samt fielen die Zahlen doch besser als von manchen Beob­ach­tern erwartet aus. Vor allem das euro­päi­sche Pay-TV-Geschäft zeigte sich zum Jahres­anfang vergleichs­weise robust, dennoch wurde den Aktio­nären in der Präsen­tation nach wie vor keine klare Stra­tegie vorge­legt. Vor allem für Peacock hätte man sich dies­bezüg­lich noch weitaus konkre­tere Aussagen gewünscht. Der Streamer hat sich im Gegen­satz zu Disney+ noch nicht auf inter­natio­nales Parkett gewagt. Ebenso fehlen nach wie vor klare Aussagen, ob und wie man das in den USA bestehende Strea­ming-Angebot mit den Pay-TV-Akti­vitäten in Europa verknüpfen will.

Eine große Baustelle bleibt bei Comcast das Nach­rich­ten­geschäft. Hier zog sich das Unter­nehmen unter anderem aus einer Betei­ligung bei Euro­news zurück und legte zudem einen globalen Kanal unter dem Namen "NBC Sky World News" vorerst auf Eis. Ob dies allein mit der Corona-Pandemie zu erklären ist, dürfte aller­dings frag­lich sein. Konkur­rent Rupert Murdoch hatte das Projekt eines weiteren Nach­rich­ten­kanals in Groß­bri­tan­nien aus Kosten­gründen abge­sagt.

Plant Comcast einen zweiten Strea­ming-Dienst für den inter­natio­nalen Markt?

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