Sondereffekte

Telekom: Milliardenabschreibung sorgt für Gewinneinbruch

Wegen einer milliardenschweren Abschreibung bricht der Telekom-Gewinn ein. Allerdings kann der Konzern nicht nur in den USA, sondern auch im Heimatmarkt wieder zulegen.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Die Telekom legt aktuelle Zahlen vor Die Telekom legt aktuelle Zahlen vor
Bild: Telekom
Der Gewinn der Deutschen Telekom ist wegen einer milliardenschweren Abschreibung im vergangenen Jahr eingebrochen. Der Konzerngewinn sank um 17,8 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro, wie das Unternehmen heute in Bonn mitteilte. Weil die Beteiligung an der britischen BT Group infolge der Abwertung des Pfundes nach dem Brexit-Votum und wegen eines Bilanzskandals deutlich weniger wert ist, setzte die Telekom den Wert in ihren Büchern um 2,2 Milliarden Euro herunter. Das sorgte im Schlussquartal für einen Verlust von 2,1 Milliarden Euro. Zu Jahresbeginn hatte der Verkauf des britischen Mobilfunkgeschäfts, durch den die Bonner zu der BT-Beteiligung kamen, zu einem milliardenschweren Sondergewinn geführt.

Dividende für T-Aktionäre steigt

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Der bereinigte Konzernüberschuss blieb mit 4,1 Milliarden Euro im Gesamtjahr stabil. Der Free Cashflow erreichte 2016 einen Wert von 4,9 Milliarden Euro. Das waren 8,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit hat der Konzern seine Prognose für das Geschäftsjahr erreicht, zum Teil sogar übertroffen. Die Dividende für die T-Aktionäre soll um fünf Cent auf 60 Cent je Aktie steigen.

Im laufenden Geschäft blieb die US-Mobilfunktochter T-Mobile US der Taktgeber im Konzern, wobei die aggressiven Marketing-Methoden des Telekom-US-Chefs John Legere nicht unumstritten sind. Auch sonst ist Legere für kernige Sprüche bekannt. So verkündete er anlässlich der Wahl des US-Präsidenten: "Wenn Trump eine Mauer baut, Mobilfunk geht durch!"

Der Umsatz kletterte insgesamt um 5,6 Prozent auf 73,1 Milliarden Euro, das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 7,6 Prozent auf 21,4 Milliarden Euro. Für das Ergebnisplus sorgte hauptsächlich das US-Geschäft, aber zum ersten Mal seit längerer Zeit legte auch der deutsche Heimatmarkt knapp zu. Schwierig blieben die Geschäfte im europäischen Ausland und in der Geschäftskundensparte T-Systems.

"Wir haben erneut zuverlässig geliefert, was wir versprochen haben", sagte Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. "Basis unseres starken Wachstums bleiben dabei die hohen Investitionen in unsere Netze."

Im Laufe des Tages werden wir uns die Telekom-Zahlen genauer ansehen und entsprechend berichten.

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