Telekom legt Bilanzzahlen vor: Mobilfunk bleibt stark
In der Konzernzentrale legt Telekom Chef Tim Höttges heute seine Bilanzzahlen für 2018 vor, die sich sehen lassen können.
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
Heute Morgen stellt die Deutsche Telekom ihre Bilanz des letzten Jahres in einer Pressekonferenz vor. Teltarif wird vor Ort sein und über Details und Hintergründe berichten. Vorab schon einmal die ersten Zahlen.
Der Konzernumsatz der Telekom stieg auf 75,7 Milliarden Euro, unterm Strich blieben 23,3 Milliarden übrig („bereinigtes EBITDA“). Der Überschuss ging wegen einer Steuerreform in den USA etwas zurück. Der für Börsianer wichtige „Free Cashflow“ erreichte 6,2 Milliarden Euro. Wer eine Aktie besitzt, darf sich (hochwahrscheinlich) über eine Dividende von 70 Cent pro Aktie freuen, 5 Cent mehr als beim letzten Mal. Das Telekom-Papier gilt bei Anlegern als „dividendenstark“.
Weltweit wurden 12,2 Milliarden Euro investiert, dabei sind die Ausgaben für Mobilfunkfrequenzlizenzen noch gar nicht enthalten. In den letzten 4 Jahren wurden 46 Milliarden in Netz und Technik weltweit investiert, davon 21 Milliarden in Deutschland und außerdem kamen noch 14 Milliarden Euro - nur für Mobilfunklizenzen, die im Prinzip nur ein Blatt Papier sind - dazu.
Investitionen lohnen sich
In der Konzernzentrale legt Telekom Chef Tim Höttges heute seine Bilanzzahlen für 2018 vor, die sich sehen lassen können.
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
Der Erfolg dieser „massiven Investitionen“ zeige sich an den zahlreichen gewonnenen Netztests in den vergangenen Jahren und vor allem im ungebrochen starken Kundenwachstum, auf beiden Seiten des Atlantiks.
Auch dieses Jahr soll es beim Ausbau „keine Atempause“ geben, die Telekom möchte mit „unvermindertem Tempo wachsen“.
Schaut man sich den deutschen Markt an, fallen die Erfolge beim Kombi-Rabatt „MagentaEins“ für Kunden von Telekom-Festnetz und Mobilfunk auf. Die „Marktführerschaft“ im Mobilfunk sei weiter ausgebaut worden. Auch die Kundenbasis bei glasfaserbasierten Produkten (FTTH und FTTC/Vectoring) stieg 2018 weiter an.
Unter den eigenen Mobilfunk-Vertragskunden nutzen inzwischen 50,7 Prozent oder 4,3 Millionen Kunden die Bündelprodukte (MagentaEins) aus Mobilfunk und Festnetz. Ein Jahr zuvor waren es erst 41,7 Prozent gewesen. Die Mobilfunk-Service-Umsätze (Telefonie, Daten, Zusatzdienste) stiegen um 2 Prozent. Damit habe die Telekom im letzten Quartal an der Spitze der Branche gelegen.
Der seit Jahren laufende Glasfaserausbau habe die Kundenzahl gesteigert. Inzwischen nutzen 12,2 Millionen Kunden einen glasfaserbasierten Anschluss, worunter die Telekom auch VDSL/Vectoring-Kunden versteht, deren Schaltverteiler über Glasfaser angesteuert wird, wo die Kunden aber noch über Kupferleitungen versorgt werden.
Etwa die Hälfte der eigenen Privatkunden im Breitbandgeschäft profitiere schon von den hohen Geschwindigkeiten der Glasfaserleitung.
T-Mobile US nicht zu stoppen
Keine Bremsspuren bei T-Mobile USA. Der „Un-carrier" bekam allein im vierten Quartal 2018 etwa 1,4 Millionen Kunden dazu. Ein Jahr vorher waren es „nur“ 1,1 Millionen neue Kunden gewesen. Zum Jahresende verzeichnete T-Mobile US 79,7 Millionen Kunden in seiner Kartei.
Die tollen Werte liegen nicht nur an jeder Menge „neuer“ Kunden, auch die Bestandskunden sind sehr loyal, weil sie sich gut aufgehoben fühlen. Die Zahl der „Wechsler“ fiel im Abschlussquartal 2018 auf 0,99 Prozent, das heißt, von 100 Kunden hat im Schnitt nur ein Kunde gekündigt. Ein Jahr zuvor waren es noch 1,18 Prozent gewesen.
In den Buchen stehen für die USA 43,1 Milliarden Dollar Gesamtumsatz und ein bereinigtes EBITDA (Gewinn vor Steuern etc,) 11,9 Milliarden Dollar (+13 Prozent).
Europa – stabile Zuwachsraten
In Europa sieht es gut aus. „Organisch“ gesehen stieg der Umsatz um 1,5 Prozent, wobei die Zahlen erstmalig UPC in Österreich enthalten, das T-Mobile.at gekauft hat.
Bündelprodukte aus Festnetz und Mobilfunk fanden 3,3 Millionen Kunden gut, etwa 50 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. T-Mobile Austria und T-Mobile Polska können jetzt auch Kombi-Produkte anbieten. In Europa telefonieren 26,7 Millionen Kunden mit der Telekom (Plus 4,6 Prozent).
Neue Deals für T-Systems
Die Groß- und Systemkundensparte der Telekom, T-Systems konnte neue Aufträge für 6,8 Milliarden Euro melden, das sind 29,3 Prozent mehr als im Vorjahr, der Umsatz blieb mit plus 0,3 Prozent bei 6,9 Milliarden Euro stabil und übertraf damit leicht die Erwartungen.
In den Wachstumsfeldern wie Cloud, Health (Gesundheit) oder IoT (Internet der Dinge) ging es aufwärts, beim klassischen IT-Geschäft ist weniger los gewesen. Macht beim bereinigten EBITDA ein Minus von 15,7 Prozent auf 429 Millionen Euro. Das hängt auch damit zusammen, dass viel Geld in Wachstumsfelder und die Netzmigration zu IP (Internet-Protokoll) gesteckt wurde.