Gewerkschaft

Widerstand gegen Jobabbau bei Telefónica o2

Gewerkschaft: Entscheidungsprozess der Konzernmutter nicht nachvollziehbar
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Arbeitnehmervertreter machen Front gegen den geplanten Stellenabbau beim Telekommunikations-Anbieter Telefónica o2  Germany. Bayerns Landesbezirkschef der Gewerkschaft IG BCE, Seppel Kraus, nannte die Einschnitte "ökonomisch falsch, kundenfeindlich und sozial verantwortungslos" und kündigte Protestaktionen an. Die Entscheidungsprozesse der Konzernmutter in Madrid seien nicht nachvollziehbar, kritisierte Kraus. "Telefónica benimmt sich wie die Axt im Walde. Wir fordern das Unternehmen auf, sofort Gespräche mit uns aufzunehmen." Alice (HanseNet) und o2 gehören beide zu Telefónica. Es gibt Proteste gegen einen Stellenabbau. Alice (HanseNet) und o2 gehören beide zu Telefónica. Es gibt Proteste gegen einen Stellenabbau.
Foto: o2

Das Unternehmen hatte kürzlich den Abbau von 1 100 Stellen angekündigt. Beim Zusammenschluss mit dem Internet-Anbieter HanseNet sollen alle Unternehmensbereiche neu organisiert werden. Während der HanseNet-Standort Hamburg erhalten bleibt, werden der o2-Standort Verl sowie Büros in Dortmund, Frankfurt, Hannover, Leipzig und Stuttgart aufgelöst. Das Ziel von 5 000 Stellen im Gesamtunternehmen solle möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen, hieß es. Derzeit kommen Telefónica o2 Germany und HanseNet zusammen auf rund 6 700 Arbeitsplätze.

Bevor über einen Sozialplan und Interessenausgleich seriös verhandelt werden könne, müssten die Zahlen auf den Tisch, forderte Kraus. Das Unternehmen sei wirtschaftlich gesund, es bestehe kein Anlass für die Einschnitte. Auch sei unklar, wie mit einer so massiv reduzierten Belegschaft "der hohe Standard im Servicebereich" gehalten werden solle.

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