Bilanz

Jahresbilanz: Telefónica o2 mit mehr Umsatz und mehr Kunden

Integration von HanseNet (Alice) soll im April abgeschlossen werden
Von Marc Kessler mit Material von dapd

o2-Alice Alice wohnt jetzt bei o2:
Die Integration von HanseNet
soll im April
abgeschlossen sein
Foto: o2
Der Telekommunikationsanbieter Telefónica o2 hat 2010 ein deutliches Wachstum hingelegt und sich mit hohen Investitionen für den Wettbewerb gerüstet. Der Gesamtumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro, wie das Unternehmen heute in München mitteilte. Allerdings war für den deutlichen Anstieg vor allem der 900 Millionen Euro teure Zukauf des Unternehmens HanseNet verantwortlich, das mit seiner Marke Alice zu den führenden Telekommunikationsanbietern gehört.

Das Ergebnis legte um zehn Prozent gegenüber 2009 zu und lag mit 1,15 Milliarden Euro erstmals über der Milliarden-Marke. Die Restrukturierungsaufwendungen für die Integration von Hansenet sind in der Bilanz allerdings nicht enthalten. Sie belaufen sich den Angaben zufolge auf 202 Millionen Euro. Der im Herbst angekündigte Abbau von 1 100 Stellen ist laut Unternehmen so gut wie abgeschlossen. Die Zusammenführung beider Unternehmen solle im April plangemäß abgeschlossen werden.

Inklusive HanseNet nun 19,6 Millionen Kunden

o2-Alice Alice wohnt jetzt bei o2:
Die Integration von HanseNet
soll im April
abgeschlossen sein
Foto: o2
Das Neukundenwachstum betrug im vergangenen Jahr 22 Prozent, die Kundenbasis erhöhte sich damit um 24 Prozent auf rund 19,6 Millionen. Im Mobilfunkbereich sind dies nun 17,05 Millionen Kunden (plus 1,54 Millionen), im DSL-Bereich 2,54 Millionen Kunden (plus 140 000). Vor allem der Smartphone-Absatz nahm deutlich zu. Im vierten Quartal waren neun von zehn verkauften Handys Smartphones.

Der durchschnittliche Monatsumsatz (Average Revenue per User - ARPU) der Prepaid-Kunden erhöhte sich um 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Postpaid-ARPU reduzierte sich hingegen um 8,8 Prozent. Seit der Einführung von o2 My Handy, teilte das Münchener Unternehmen mit, würden die Hardwareumsätze nicht mehr dem ARPU zugerechnet. "Dies spiegelt sich, neben der drastischen Kürzung des Terminierungsentgelts, in dem rückläufigen ARPU wider", so o2. Vorausgegangen waren hohe Investitionen von 7 Milliarden Euro allein in den vergangenen fünf Jahren. Die Mittel gingen vor allem in den Erwerb von Hansenet, den Zukauf von Frequenzen der kommenden Mobilfunkgeneration LTE und den Ausbau der Infrastruktur.

Mobile Payment soll vorangetrieben werden

Der Vorstandsvorsitzende René Schuster sagte, Telefónica o2 werde genauso ambitioniert in das Jahr 2011 gehen. Ziel sei es, der Top-Player auf dem deutschen Markt mit den besten Wachstumsraten zu sein. Zudem sollten weitere Geschäftsmodelle hinzukommen. Ein besonderer Fokus liege hier auf der Entwicklung von mobilen Zahlungslösungen.

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