Datenmissbrauch

IdentSafe: Schufa will vor Datenmissbrauch schützen

Schufa sieht Besorgnis über Datensicherheit im Internet
Von Hans-Georg Kluge mit Material von dpa

Schufa IdentSafe durchforstet das Internet nach verdächtigen Daten der Kunden. Schufa IdentSafe durchforstet das Internet nach verdächtigen Daten der Kunden.
Bild: Tomasz Trojanowski - Fotolia.com
Die Schufa will ihren Kunden künftig dabei helfen, ihre von Fremden ins Internet gestellten persönlichen sensiblen Daten ausfindig zu machen. "Wir wollen, dass die Menschen wissen, was mit ihren Daten passiert", sagte Schufa-Chef Michael Freytag heute in Berlin. Damit reagiert das Unternehmen, das sonst unter anderem Auskunft zur Kreditwürdigkeit erteilt, auf den zunehmenden Missbrauch mit gestohlenen Kontodaten und anderen persönlichen Angaben.

Unbehagen über Daten im Internet weit verbreitet

Schufa IdentSafe durchforstet das Internet nach verdächtigen Daten der Kunden. Schufa IdentSafe durchforstet das Internet nach verdächtigen Daten der Kunden.
Bild: Tomasz Trojanowski - Fotolia.com
Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik werden in Deutschland pro Minute zwei solcher Fälle verzeichnet. Nach einer Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Schufa sind sich mehr als 70 Prozent der Webnutzer in Deutschland unsicher, ob ihre Daten im Netz genügend geschützt sind. 83 Prozent der Befragten gab zusätzlich an, dass sie sich bessere Unterstützung gegen Datenmissbrauch wünschen.

Mit dem kostenpflichtigen Warnsystem Schufa-IdentSafe sollen öffentlich zugängliche Internetseiten darauf untersucht werden, ob dort Name, Adresse, Kontaktdaten sowie Personalausweis-, Konto- oder Kreditkartennummern hinterlegt sind. Diese Angaben müssen Nutzer vorher der Schufa mitteilen.

Tägliche Datensuche im Internet

Die Schufa will täglich nach den Daten suchen und den Kunden bei einem verdächtigen Treffer umgehend per E-Mail oder SMS informieren. Eine persönliche Hotline berät dann über mögliche Folgen und weitere Schritte gegen den Datenmissbrauch. Alle 90 Tage werden auch weitere Treffer in einem gesammelten Bericht an den Kunden verschickt.

Gesucht wird jedoch nicht in geschlossenen Netzwerken wie etwa Facebook oder Internetforen. Ähnliche kommerzielle Dienste gibt es bereits von anderen Anbietern. Die Schufa verlangt für den IdentSafe-Service 39,99 Euro pro Jahr.

Bei einem entdeckten Missbrauch fordert die Schufa die Webseiten-Betreiber auf, die Daten zu löschen - allerdings erst nach schriftlichem Auftrag. Dabei wird vor allem auf deren Kooperationswillen gesetzt. Steht der Server aber im Ausland und weigert sich der Betreiber, die sensiblen Informationen zu löschen, ist auch die Schufa machtlos. Allerdings will die Schufa auch Suchmaschinenbetreiber wie Google, Bing oder Yahoo! benachrichtigen und um die Löschung der Daten bitten.

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