Fernsehempfang

RTL, RTL 2 und Vox verlassen DVB-T: Das sind die Alternativen

Zuschauer kommen um neue Investitionen nicht herum
Von Thorsten Neuhetzki

RTL - hier die alte Sendezentrale in Köln - will nicht mehr per DVB-T senden. RTL - hier die alte Sendezentrale in Köln - will nicht mehr per DVB-T senden.
Foto: dpa
RTL will nicht mehr über DVB-T senden. Diese Nachricht machte gestern Abend wie ein Lauffeuer die Runde und sorgte bei vielen RTL-Fans gerade in Zeiten des Dschungelcamps für Aufregung. Für die aktuelle Staffel besteht noch kein Handlungsbedarf doch schon im Sommer müssen sich zumindest die RTL-Zuschauer in München nach einer Alternative für den Empfang umschauen, wenn sie das Fernsehprogramm per Antenne empfangen.

Seit 2005 sendet RTL samt seiner Ableger Vox, RTL2 und Super RTL vom Olympiaturm in München. Die Sendestärke mit 100 kW sorgt für eine Reichweite über die Stadtgrenzen Münchens hinaus. Gerade für jene Zuschauer, bei denen Fernsehen nicht den Mittelpunkt des Lebens darstellt und HDTV nur sekundär ist, ist DVB-T bis heute eine Alternative für Kabel, Satellit oder IPTV gewesen. Mit dem Absprung RTLs wird das Antennenfernsehen bei vielen Nutzern und Großstädten vermutlich weniger attraktiv werden. In ländlicheren Regionen waren die Sender ohnehin nicht aufgeschaltet.

Die drei Alternativen heißen spätestens ab 2015: Satellitenempfang, Kabel-Empfang oder IPTV. Dabei sind der Empfang per TV-Kabel oder per IPTV mit zusätzlichen Kosten pro Monat verbunden. Wie hoch die Kabelkosten sind, ist vom Kabelnetzbetreiber und dem Vertrag der Wohnungsbaugenossenschaft mit dem Kabelanbieter abhängig. IPTV wird derzeit in großem Stil nur von der Telekom (Entertain) und Vodafone (Vodafone TV) angeboten. Ob sich hier bis Ende 2014 noch weitere Anbieter in den Markt trauen, ist derzeit schwer abschätzbar. Dadurch, dass DVB-T in der Hauptstadt Berlin einen Marktanteil von 22 Prozent hat, dürfte jedoch zumindest die Marketing-Aktivität der IPTV- und Kabelanbieter verstärkt werden - so wie es schon bei der Abschaltung des analogen Satellitensignals im vergangenen Jahr zu beobachten war.

RTL nicht als Live-Stream verfügbar

RTL - hier die alte Sendezentrale in Köln - will nicht mehr per DVB-T senden. RTL - hier die alte Sendezentrale in Köln - will nicht mehr per DVB-T senden.
Foto: dpa
Satellitenempfang ist für viele Zuschauer nur mit Genehmigung des Vermieters möglich. Wer jedoch einen Südbalkon hat kann auf diesem eine nicht fest installierte Satellitenschüssel aufstellen. Dieses ist zulässig und zudem nicht von der Straße sichtbar. Zudem haben bestimmte Personengruppen einen rechtlichen Anspruch auf die Installation einer Satellitenschüssel, auch wenn der Vermieter dieses eigentlich nicht zulassen will.

Einen Live-Stream der RTL-Programme im Internet gibt es nicht. Auch Zattoo hat keine Verträge mit der Sendergruppe aus Köln, so dass die Programme hier nicht zu sehen sind. Der Sender selber bietet bestimmte Programminhalte über seine eigene Video-on-Demand-Plattformen RTLnow, VOXnow & Co an. Diese sind direkt nach der regulären TV-Ausstrahlung in der Regel kostenlos und von Werbung unterbrochen, ältere Inhalte können als Pay per View gebucht werden.

Über die Vor- und Nachteile der verschiedenen TV-Empfangsmethoden haben wir im vergangenen Jahr einen ausführlichen Ratgeber veröffentlich.

Mehr zum Thema RTL

Mehr zum Thema Fernsehen