RTL zu ARD: Streamt doch lieber bei uns als bei YouTube
RTL-Chef hat Vorschlag für ARD und ZDF
Bild: RTL Plus
RTL-Deutschlandchef Stephan Schmitter sieht das
Hochladen öffentlich-rechtlicher Inhalte bei den internationalen
Plattformen Tiktok und YouTube kritisch und hat der ARD stattdessen
eine Zusammenarbeit auf dem Streamingportal RTL+ angeboten. "RTL+ ist
die jüngste von allen Streamingplattformen, wir haben aber keine
ARD-Inhalte", sagte Schmitter am Donnerstagabend in Berlin bei der
Podiumsdiskussion MediaForward zum ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke. Es
gehe ihm nicht um eine einheitliche deutsche Plattform, sondern um
die Abgrenzung von YouTube und Tiktok.
Gniffke hatte zuvor argumentiert, man müsse auf Tiktok und YouTube präsent sein, sonst "segeln wir meilenweit an Menschen jüngeren Alters vorbei", gleichzeitig wolle man die eigene Mediathek immer mehr stärken.
Werden ausländische Plattformen gestärkt?
RTL-Chef hat Vorschlag für ARD und ZDF
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Schmitter weiter: "Sie gehen zu Tiktok, ein chinesisches
Geschäftsmodell, Sie gehen zu YouTube. Es hat übrigens gar keinen
Wert, darin ganz viel Content hereinzustellen. Das können wir gar
nicht, weil es da gar keine Monetarisierung für uns gibt. Und Sie
machen einen Konkurrenten von uns damit noch stärker."
Welches Vorgehen er der ARD rate: "Ich springe mal über meinen Schatten und arbeite mit RTL+ zusammen. Und wir versuchen dort, abseits der gängigen Lizenzmodelle, vielleicht auch abseits der aktuellen politischen Rahmenbedingungen, Lösungen zu finden." Das Publikum bei RTL+ habe ein Durchschnittsalter von 37 Jahren. "Das wäre ein wunderbarer Pool." Die ARD mache mit ihren Inhalten bisher internationale Plattformen stärker, die weit weg seien und "uns allen schaden".
Gniffke bezeichnete den Vorstoß Schmitters als "interessant", verwies im Gegenzug aber vor allem auf den Erfolg der ARD-Mediathek. "Wir werden - das muss der erste Schritt sein - diese Streamingplattform mit dem ZDF ganz stark machen", erläuterte er. "Und dann fände ich es unglaublich interessant, über eine Erweiterung einer solchen Plattform zu sprechen, nämlich um kommerziell betriebene Medienhäuser." Gniffke ist auch Intendant des Südwestrundfunks (SWR).
Nach vielen Mitbewerbern hat auch RTL+ inzwischen die Möglichkeit eines 30-tägigen Gratis-Tests eingestellt.