Netz-im-Netz

Vodafone: Garantierte Bandbreite im LTE-Netz

Voda­fone und RTL erproben beim ADAC GT Masters auf dem Nürburg­ring Network Slicing im LTE-Netz. Für die TV-Über­tra­gung wird quasi ein "Netz im Netz" reali­siert.
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Voda­fone testet Network Slicing nach 5G jetzt auch im LTE-Netz. Damit will der in Düssel­dorf ansäs­sige Mobil­funk-Netz­betreiber Kunden für bestimmte Dienste Band­breiten garan­tieren können. Ein solcher Anwen­dungs­fall sind TV-Live­über­tra­gungen. Ein erster Test findet am kommenden Wochen­ende in Zusam­men­arbeit mit RTL Deutsch­land auf dem Nürburg­ring statt.

Der RTL-Spar­ten­kanal Nitro über­trägt am 6. und 7. August jeweils ab 12.30 Uhr die ADAC GT Masters Renn­serie. Um Live­bilder und Inter­views von der 3,629 Kilo­meter langen Renn­strecke zu über­tragen, sind zahl­reiche Reporter und Kame­raleute im Einsatz. Einige der für die Über­tra­gung genutzten Kameras werden mit spezi­ellen SIM-Karten und mobile Produk­tions­technik für Mobil­funk ausge­stattet, um das Video­signal in hoch­auf­lösender Qualität in die Sende­zen­trale zu über­mit­teln. Vodafone und RTL übertragen TV-Bilder mit Network Slicing im LTE-Netz Vodafone und RTL übertragen TV-Bilder mit Network Slicing im LTE-Netz
Foto: Vodafone

Weniger Kabel für mehr Bewe­gungs­frei­heit

Die Mobil­funk-Lösung bedeutet, dass weniger Kabel verlegt werden müssen. Die Kame­raleute haben mehr Bewe­gungs­frei­heit. Aller­dings muss gewähr­leistet werden, dass die Bilder nicht ins Stocken geraten. Das wäre beim Strea­ming über das "herkömm­liche" LTE-Netz durchaus denkbar, zumal auch die zahl­rei­chen Besu­cher auf dem Nürburg­ring mit ihren Smart­phones über 4G surfen und in Messen­gern und sozialen Netz­werken Fotos und Videos mit Freunden und Bekannten teilen.

Network Slicing soll sicher­stellen, dass Bild und Ton stets ohne Ausfälle im Sende­zen­trum ankommen. Hierzu kappt Voda­fone virtuell einen Teil des Netzes für die öffent­liche Nutzung. Statt­dessen wird die Band­breite exklusiv für die TV-Über­tra­gung reser­viert. Der Netz­betreiber betont, dass es beim einma­ligen Test auf dem Nürburg­ring nicht bleiben muss. Solche Teil­netze seien jeder­zeit kurz­fristig und für einen begrenzten Zeit­raum - beispiels­weise über die Dauer einer TV-Über­tra­gung - reali­sierbar. LTE Network Slicing Test beim ADAC GT Masters Rennen auf dem Nürburgring LTE Network Slicing Test beim ADAC GT Masters Rennen auf dem Nürburgring
Foto: Vodafone

Mobil­funk-Lösung auf dem Nürburg­ring für Inter­views

Die Mobil­funk-Lösung wird beim ADAC GT Masters Rennen auf dem Nürburg­ring für Inter­views genutzt - einer­seits aus der Boxen­gasse, ande­rer­seits aber beispiels­weise auch mit Fans rund um die Renn­strecke. Keine Angaben machte Voda­fone dazu, welche Kapa­zität das LTE-Netz des Unter­neh­mens am Nürburg­ring hat und welche Band­breite für die TV-Über­tra­gung reser­viert wird.

Bislang galt Network Slicing als Mehr­wert im 5G-Netz gegen­über den älteren Netz­stan­dards. Bereits im Februar haben wir über einen Network-Slicing-Test von Telekom und Ericsson berichtet.

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