Themenspezial: Verbraucher & Service Beschluss

Bundesrat: Sich ausweisen per Smartphone wird möglich

Das Gefummel mit dem jetzigen elektro­nischen Perso­nal­aus­weis und die NFC-Probleme nerven viele Nutzer. Darum kommt der Perso jetzt direkt aufs Handy - der Bundesrat hat zuge­stimmt.
Von dpa /

Das Gefummel mit dem jetzigen ePerso könnte bald vorbei sein Das Gefummel mit dem jetzigen ePerso könnte bald vorbei sein
Bild: Bundesministerium des Inneren
Die Menschen in Deutsch­land werden sich wie geplant künftig per Smart­phone oder Tablet offi­ziell ausweisen können - beispiels­weise gegen­über Behörden.

Der Bundesrat machte heute in Berlin den Weg für den soge­nannten elektro­nischen Iden­titäts­nach­weis frei, indem er darauf verzich­tete, gegen das vom Bundestag schon beschlos­sene Gesetz den Vermitt­lungs­aus­schuss anzu­rufen.

Das Amt soll zum Bürger kommen, nicht umge­kehrt

Das Gefummel mit dem jetzigen ePerso könnte bald vorbei sein Das Gefummel mit dem jetzigen ePerso könnte bald vorbei sein
Bild: Bundesministerium des Inneren
"In den 20er Jahren muss klar sein, dass der Bürger nicht aufs Amt geht, sondern das Amt zu ihm kommt", sagte Baden-Würt­tem­bergs Innen­minister Thomas Strobl (CDU) in der Länder­kammer. Gerade die Corona-Krise habe gezeigt, welche Vorteile es biete, "dass man sich nicht lange im Bürgeramt in die Warte­stube setzen muss, sondern viele Ange­legen­heiten online erle­digen kann". Auch die Wirt­schaft warte auf sichere Iden­tifi­zie­rungs­ver­fahren, um mehr eigene elek­tro­nische Ange­bote machen zu können.

Schon heute sind rund 44 Millionen Perso­nal­aus­weise, eID-Karten für EU-Bürger oder elek­tro­nische Aufent­halts­titel mit Chip­karten im Umlauf, die man für die Nutzung von Online-Verwal­tungs­leis­tungen nutzen kann. Dazu braucht es aller­dings bislang neben dem Ausweis ein Karten­lese­gerät und eine Geheim­nummer (PIN). Die Daten zur Person werden dabei aus dem Chip auf der Karte gelesen.

Dieses Verfahren gilt als wenig nutzer­freund­lich. Die digi­tale Funk­tion gerade des Perso­nal­aus­weises wird daher nur wenig genutzt. Künftig werden die Nutzer ihre persön­lichen Infor­mationen direkt auf dem Smart­phone oder Tablet spei­chern können. Zur Iden­tifi­zie­rung benö­tigen sie dann zusätz­lich nur noch ihre PIN.

Den jetzigen elektro­nischen Perso­nal­aus­weis bei Behör­den­gängen im Netz über die NFC-Funk­tion des Smart­phones zu nutzen wäre so schön - wenn es da nicht zahl­reiche tech­nische Einschrän­kungen geben würde.

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