Editorial: Und täglich grüßt das Murmeltier
Kette der NSA-Skandale reißt nicht ab
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Die Öffentlichkeit hat sich an die Meldungstitel gewöhnt, die Mehrheit
nimmt sie kaum mehr wahr:
NSA spähte weltweit Mobilfunk-Anbieter aus,
US-Justiz betreibt Flugzeuge mit IMSI-Catchern
oder
NSA-Abhörserver stehen (auch) in Deutschland.
Doch vom deutschen Staat gibt es keine Gegenmaßnahmen, um die Bürger
vor der Überwachung aus dem Ausland zu schützen. Im Gegenteil, auch
der BND möchte künftig Sicherheitslücken (bzw. das Wissen über diese)
kaufen dürfen. Nicht, um die Bürger über
die Lücken aufklären und so schützen zu können. Sondern, um diese für
eigene Einbrüche in fremde Computersysteme nutzen zu können.
Angesichts dessen, dass die Geheimdienste wissen, wie wertvoll fremde Daten sein können, sollte man meinen, dass der Staat gleichzeitig auch seine eigenen Daten schützt. Doch diesbezüglich wird allenfalls das notwendigste getan. Zwar wurde extra ein "Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik" (kurz BSI) eingerichtet. Doch mehr als Appelle, alle Patches einzuspielen, oder die Verwaltung einer Liste von gehackten Accounts, kommt nicht von BSI. Warum beispielsweise die BSI-Account-Liste wenig hilfreich ist, wurde in einem separatem Artikel erläutert.
Bessere Sicherheitsmechanismen für Betriebssysteme entwickeln
Kette der NSA-Skandale reißt nicht ab
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Helfen würde es, wenn das BSI ("die Guten") aktiv bessere
Sicherheitsmechanismen für Betriebssysteme entwickelt, und der BND
("die Bösen") dann versuchen, trotzdem einzubrechen, und das BSI über
ihre Erfolge informieren. Am Ende sollte das so erarbeitete Wissen über
bessere Systeme an Microsoft, Apple
und die Linux-Community weitergegeben werden, um daraus weniger anfällige
Betriebssysteme für Server, PCs, Laptops, Tablets und Smartphones zu
entwickeln.
Warum passiert das nicht? Nun, offensichtlich ist unter führenden Politikern die Hoffnung, sich durch Computerlücken beim Gegner einen Vorteil verschaffen zu können, stärker ausgeprägt, als die Angst, durch ebendiese Lücken einen Nachteil gegenüber dem Gegner zu erleiden. Denn andernfalls würden die Politiker mehr in die allgemeinen Datenschutz-Fähigkeiten investieren. Doch so lange man sich die eigenen Lecks kleinredet - Abgehörtes Merkel-Handy nur heiße Luft - wird sich hier nichts ändern.