Tests

So testet die Telekom nachhaltige Mobilfunk-Standorte

Die Telekom will nach­hal­tige Mobil­funk-Stand­orte bauen, die sich selbst mit Strom versorgen. Erste Tests werden in Zusam­men­arbeit mit Ericsson bereits durch­geführt.
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Die Deut­sche Telekom will Mobil­funk-Stand­orte in Zukunft nach­hal­tiger gestalten. Wie das Unter­nehmen mitteilte, nutzt der Magenta-Konzern schon seit Ende 2021 welt­weit ausschließ­lich Strom aus erneu­erbaren Ener­gie­quellen. Doch der in Bonn ansäs­sige Netz­betreiber strebt an, dass die Basis­sta­tionen in Zukunft noch nach­hal­tiger, intel­ligenter und letzten Endes unab­hän­giger von der herkömm­lichen Strom­ver­sor­gung werden.

Claudia Nemat, Vorstand für Tech­nologie und Inno­vation der Telekom, zeigt in einem im Busi­ness-Netz­werk LinkedIn und auf YouTube veröf­fent­lichten Video auf, wie das Tele­kom­muni­kati­ons­unter­nehmen dies­bezüg­lich vorgeht. Genutzt werden soll "grüner Strom" aus Wind­kraft und/oder Solar­energie. Die Infra­struktur dafür wird im besten Fall direkt am Standort des jewei­ligen Mobil­funk­sen­ders aufge­baut.

Claudia Nemat erklärt den Test für nachhaltige Mobilfunk-Sender Claudia Nemat erklärt den Test für nachhaltige Mobilfunk-Sender
Quelle: Telekom
Wie Claudia Nemat erläu­tert, besteht ein typi­scher Mobil­funk-Sender aus einem Mast, der passenden Antenne und der Funk­technik. In Zusam­men­arbeit mit Ericsson wird nun erprobt, ob und wie eine Basis­sta­tion, die auch über die aktu­elle 5G-Technik verfügt, ohne externe Strom­ver­sor­gung auskommen kann. Dabei geht es darum, ob der Sender auch bei ungüns­tiger Wetter­lage genug Strom zur Verfü­gung hat, um stabil und zuver­lässig zu arbeiten.

Wind­kraft­anlage und Solar­panels direkt an der Basis­sta­tion

Für den Test wurden eine Wind­kraft­anlage und Solar­panels ergänzt mit Batte­rien zur Strom­spei­che­rung direkt am Standort instal­liert. Ein intel­ligentes Ener­gie­manage­ment soll dafür sorgen, dass die Mobil­funk-Anlage stets ausrei­chend versorgt wird. "Wir haben das Thema Nach­hal­tig­keit im Blick. Wir probieren aus, wir testen", so Claudia Nemat. Dabei ruft sie die Zuschauer des Videos dazu auf, ggf. auch eigene Ideen einzu­bringen, wie sich Tele­kom­muni­kation nach­hal­tiger gestalten lässt.

Technik-Aufbau in Zusammenarbeit mit Ericsson Technik-Aufbau in Zusammenarbeit mit Ericsson
Quelle: Telekom
Neu ist die Idee einer solar­betrie­benen Mobil­funk-Basis­sta­tion indes nicht. Schon vor 22 Jahren hat der Autor dieses Arti­kels solche Anlagen im südli­chen Afrika gesehen. Inwie­weit es damals bereits ein intel­ligentes Ener­gie­manage­ment und ähnli­ches gab, ist nicht bekannt. Zudem kam mitten in der Namib-Wüste keine zusätz­liche Wind­kraft­anlage zum Einsatz.

Auch abseits der Tests für nach­hal­tige Mobil­funk-Stationen enga­giert sich die Telekom weiterhin beim Netz­ausbau. So versorgt das Unter­nehmen mitt­ler­weile 95 Prozent aller Haus­halte in Deutsch­land mit 5G. Für LTE liegt der Versor­gungs­grad bei mehr als 99 Prozent. In welchen Regionen welcher Betreiber zuletzt sein Netz erwei­tert hat, lesen Sie in einem weiteren Bericht.

Telekom-Video zu nach­hal­tigem Mobil­funk

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