Netz

Telekom will "echtes" 5G für alle Kunden einführen

Die Telekom lässt sich mit dem Start von 5G Stan­dalone für Endver­brau­cher länger Zeit als ihre Mitbe­werber. Technik-Chefin Claudia Nemat erläu­tert, warum das so ist.
Von

Telekom erläutert Pläne für "echtes" 5G Telekom erläutert Pläne für "echtes" 5G
Foto/Logo: Telekom, Montage: teltarif.de
Die Deut­sche Telekom will "echtes" 5G im Laufe des Jahres 2024 für Privat­kunden einführen. Das hatte der Konzern bereits Ende 2023 ange­kün­digt. Zuvor star­teten bereits Voda­fone und o2 mit 5G Stan­dalone für private Anwender. Nun hat die Telekom erklärt, dass das auch als 5G Plus vermark­tete Angebot in der zweiten Jahres­hälfte einge­führt wird. Claudia Nemat, Vorstand für Tech­nologie und Inno­vation der Telekom, erläu­terte auch, warum sich der in Bonn ansäs­sige Konzern mit dem Start etwas mehr Zeit lässt als seine Mitbe­werber.

Auf LinkedIn teilte Claudia Nemat mit, 5G Stan­dalone werde im Laufe des Jahres "zu allen Kundinnen und Kunden" kommen. Anders als bei Voda­fone und o2 ist es demnach offenbar nicht geplant, das vom LTE-Netz unab­hän­gige 5G nur nach Buchung einer Option frei­zuschalten. Bei Voda­fone und o2 ist die jewei­lige Option zudem bislang nur für Kunden mit Lauf­zeit­ver­trägen erhält­lich. Wenn die Telekom nun von "allen Kunden" spricht, wird die 5G Stan­dalone offenbar beim Magenta-Konzern ähnlich selbst­ver­ständ­lich wie heute schon 5G in Kombi­nation mit LTE (5G Non-Stan­dalone).

Darum wartet die Telekom länger

Telekom erläutert Pläne für "echtes" 5G Telekom erläutert Pläne für "echtes" 5G
Foto/Logo: Telekom, Montage: teltarif.de
Die Telekom begründet ihre bishe­rige Zurück­hal­tung beim Angebot für 5G Stan­dalone damit, dass der Mehr­wert für den Kunden noch gering sei. Es brauche neue Netz­fea­tures und passende Endge­räte sowie letzt­end­lich ein Ökosystem, in dem alles inein­ander­greift. Das entwi­ckele sich derzeit.

Als Vorteil nennt auch Claudia Nemat geringe Redak­tions­zeiten, etwa für Online-Spiele. Diese werden durch das soge­nannte L4S-Feature (Low Latency Low Less Scalable Throug­hout) erreicht. Dabei werden die Daten­raten für die jewei­ligen Anwen­dungen opti­miert. Network Slicing ermög­licht wiederum garan­tierte Band­breiten - etwa für TV-Live­über­tra­gungen. Für kommer­zielle Anbieter ist diese Funk­tion bereits verfügbar.

Passende Endge­räte für 5G Stan­dalone sind ein weiteres wich­tiges Thema. Die Erfah­rungen im Voda­fone- und o2-Netz zeigen, dass selbst viele aktu­elle Smart­phones das eigen­stän­dige 5G-Netz nicht oder noch nicht unter­stützen. Teil­weise muss das Gerät auch über die Firm­ware verfügen, die speziell auf das jewei­lige Netz abge­stimmt wurde. Ähnliche Erfah­rungen gab es bereits beim Start von LTE, 5G Non-Stan­dalone oder auch HD Voice in den Mobil­funk­netzen. Offenbar hofft die Telekom, dass sich die Verfüg­bar­keit von Endgerten für das eigen­stän­dige 5G-Netz bis zum zweiten Halb­jahr 2024 verbes­sert.

Claudia Nemat erläu­tert 5G Stan­dalone bei der Telekom

Quelle: YouTube-Kanal Deut­sche Telekom

In einer weiteren Meldung lesen Sie, welche Smart­phones derzeit 5G Stan­dalone von o2 beherr­schen.

Mehr zum Thema 5G