Anti-Kabelsalat-Gesetz

Bundestag: USB-C wie geplant ab 28. Dezember Pflicht

Die USB-C-Ära kommt unaus­weich­lich, wie der Bundestag offi­ziell per Pres­semit­tei­lung verkündet. Es gab eine Eini­gung des Wirt­schafts­aus­schusses.
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Ab dem 28. Dezember 2024 müssen viele Elek­tronik­geräte wie Handys, Tablets und Kameras in Europa über einen USB-C-Anschluss verfügen. In vier Jahren gilt dies dann für sämt­liche betrof­fenen Produkte. Das teilt der Bundestag in einer Pres­semit­tei­lung mit. Bereits vor fast andert­halb Jahren wurde die finale Zustim­mung für die Stan­dar­disie­rung erteilt. Bislang hieß es von offi­zieller Seite, dass das Gesetz in diesem Jahr in Kraft tritt. Nun ist der bereits zuvor kommu­nizierte Stichtag recht­lich bindend. Vergan­genen Mitt­woch hat der Wirt­schafts­aus­schuss den Entwurf der Ände­rung im Funk­anla­gen­gesetz ange­nommen.

Der Bundestag läutet das USB-C-Zeit­alter ein

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Andre Reinhardt
Am 21. Februar traf sich der Wirt­schafts­aus­schuss, um über das Gesetz für einheit­liche Lade­schnitt­stellen abzu­stimmen. Die SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen, die FDP und die AfD stimmten für die recht­liche Anpas­sung. Die Linke enthielt sich der Stimme. Mit der schon lange in Arbeit befind­lichen Geset­zes­ände­rung wird die Indus­trie in die Pflicht genommen, Handys, Tablets, Note­books, Digi­tal­kameras, eBook-Reader, Kopf­hörer und ähnliche Artikel mit USB-C auszu­rüsten. Es soll die Umset­zung einer EU-Richt­linie im natio­nalen Recht folgen.

Ziel der Stan­dar­disie­rung ist zum einen mehr Komfort für den Verbrau­cher und zum anderen das Schonen von Ressourcen und der Umwelt. Ab dem 28. Dezember 2024 gelten die Vorschriften für die meisten der genannten Produkte. Schließ­lich sollen ab dem 28. April 2028 alle betrof­fenen Geräte entspre­chend ausge­stattet auf den Markt kommen. Dazu zählen auch Video­spiel­kon­solen, trag­bare Laut­spre­cher, Navi­gati­ons­sys­teme und Computer-Peri­pherie wie Tasta­turen und Mäuse. Trag­bare Rechner wie Note­books und Conver­tibles müssen eben­falls über USB-C verfügen.

Apple hält sich bereits an die EU-Vorgabe

Lange Zeit sträubte sich der iPhone-Schöpfer dagegen, seinen proprie­tären Light­ning-Anschluss gegen USB-C zu tauschen. Dennoch wurde die Ände­rung recht schnell nach der Bekannt­gabe der EU-Pläne voll­zogen. So besitzen bereits die seit September 2023 erhält­lichen Modelle der Serie iPhone 15 den einheit­lichen Lade- und Daten­anschluss. Somit gibt es welt­weit keinen Smart­phone-Hersteller mehr, der auf eigene Lösungen oder den hoff­nungslos veral­teten Micro-USB-Port setzt. In der Sitzung des Wirt­schafts­aus­schusses wurde ange­pran­gert, dass die Umset­zung der Richt­linie länger als geplant dauerte.

Mitt­ler­weile hat Deutsch­land immerhin auch dem EU-Gesetz zu KI zuge­stimmt.

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