Glasfaser-Ausbau: Erster Netzbetreiber gibt wieder auf
Hello Fiber gibt wieder auf
Logo: helloFiber GmbH, Montage: teltarif.de
Liberty Networks Germany hat den Ausbau von Glasfasernetzen in Deutschland eingestellt. Das berichtet das Onlinemagazin Broadband TV News. Beim Netzbetreiber handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen von Liberty Global und InfraVia Capital Partners. Dabei ist vor allem Liberty Global kein unbekannter Konzern. Schließlich hat die Firma rund ein Jahrzehnt lang den Kabelnetzanbieter UnityMedia betrieben, der rund 13 Millionen Haushalte in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen betrieben hat.
2019 wurde UnityMedia an Vodafone verkauft, das sich zuvor bereits Kabel Deutschland einverleibt hatte. Somit kann der in Düsseldorf ansässige Konzern in allen 16 deutschen Bundesländern Kabelanschlüsse vermarkten. Hier liegt der Schwerpunkt mittlerweile bei immer höheren Bandbreiten für den Internet-Zugang. Wie berichtet, wurde zu diesem Zweck im vergangenen Jahr der bundesweite Rollout von Docsis 3.1 abgeschlossen.
"Hello Fiber" war erst im Herbst 2021 gestartet
Hello Fiber gibt wieder auf
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Liberty Networks Germany hatte seine Glasfasernetze unter dem Markennamen "Hello Fiber" vermarktet. Der Nürtinger Zeitung zufolge hat eine Mitarbeiterin von Liberty Networks Germany den Ausbau-Stopp bestätigt. Ein Grund für das Ende für den Netzausbau wurde nicht genannt. Wie die Zeitung weiter berichtet, hatte "Hello Fiber" im Rahmen einer Pressekonferenz im Mai 2022 verkündet, den Netzausbau nicht von der Vermarktung abhängig zu machen.
Wie groß das Interesse an den FTTH-Anschlüssen war, ist nicht bekannt. Den Angaben zufolge sollten die ersten Kunden im kommenden Sommer mit den Breitband-Internetverbindungen ausgestattet werden. Bis zum kommenden Jahr war geplant, mehr als 15.300 Haushalte mit Glasfaser-Anschlüssen auszustatten. Dazu wird es nun nicht kommen.
Mitarbeiter vor Weihnachten gekündigt
Nicht bekannt ist, ob und ggf. in welchem Umfang der Ausbau bereits begonnen wurde. Dem Zeitungsbericht zufolge wollen sich die Bürgermeister der betroffenen Kommunen kurzschließen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Intern steht das Aus für den Glasfaser-Ausbau schon seit Dezember fest. So berichtet Broadband TV News unter Berufung auf "mit der Angelegenheit vertraute Quellen", die Mitarbeiter hätten kurz vor Weihnachten ihre Kündigungen erhalten.
Während sich Liberty Global zurückzieht, zeigt die Deutsche Telekom inzwischen großes Engagement beim Glasfaser-Ausbau - so groß, dass die Mitbewerber sogar Kritik üben.