Rasant

Österreich: Mit 250 Sachen durchs Kabel-Internet

UPC-Internetzugang mit bis zu 250 MBit/s Down- & 25 MBit/s Upstream
Von Thorsten Neuhetzki

UPC startet in Österreich 250-MBit/s-Tarif UPC startet in Österreich 250-MBit/s-Tarif
Screenshot: teltarif.de
Österreich ist bekannt für seine günstigen Mobilfunktarife. Doch auch im Festnetz setzt das Alpenland immer wieder Zeichen. Nun können Internet-Nutzer bei UPC einen Ge­schwindig­keits­rausch bekommen: Bis zu 250 MBit/s im Down­stream bietet der Kabel­netzbetreiber seinen Kunden im neuen Mega-F.I.T.-Tarif an. Und auch der Upstream kann sich sehen lassen und ist schneller als ein klassischer DSL-Anschluss: 25 MBit/s beträgt die Daten­rate für den Weg ins Internet.

In Deutschland per Kabel nur 150 MBit/s zu haben

UPC startet in Österreich 250-MBit/s-Tarif UPC startet in Österreich 250-MBit/s-Tarif
Screenshot: teltarif.de
Derartige Datenraten können Nutzer hierzulande nicht buchen. Zwar betonen die Kabel­netzbe­treiber immer wieder, ihr Netz ermögliche schon heute Datenraten von bis zu 400 MBit/s - angeboten werden diese jedoch nicht. Unitymedia - das wie auch UPC zu Liberty Global gehört - hat als Höchstgeschwindigkeit 150 MBit/s im Angebot, bei Kabel Deutschland sind es gar "nur" 100 MBit/s. Der Upstream liegt hier bei 6 MBit/s - selbst bei Zahlung eines Aufpreises ist nicht mehr zu holen.

Selbst jene Kunden, die direkt an eine Glasfaserleitung angeschlossen sind, kommen in Deutschland nicht über 200 MBit/s hinaus. Die Deutsche Telekom bietet ihren Kunden als höchste Geschwindigkeitsklasse aktuell 200 MBit/s an. Hier ist der Upstream jedoch auch gleich vierfach höher als der UPC-Upstream. Er liegt bei 100 MBit/s. Bei der Telekom kostet ein solcher Anschluss mit 200/100 MBit/s etwa 60 Euro monatlich.

Stolze 165 Euro pro Monat für 250 MBit/s

UPC lässt seine Kunden mit Datenhunger deutlich tiefer in die Tasche greifen. Der 250/25-MBit/s-Anschluss kostet in den ersten sechs Monaten 99 Euro, danach dann 165 Euro monatlich. Darin enthalten sind jedoch auch 143 TV-Sender, 34 HD-Sender, ein Decoder mit Aufnahmefunktion und eine Österreich-Festnetz-Flatrate. Erstaunlich ist, dass ein 150-MBit/s-Anschluss bei UPC deutlich günstiger ist: Bei einer nahezu gleichbleibenden Anzahl an TV-Sendern zahlt der Kunde hier für einen 150/15-Anschluss nach sechs Monaten 59,90 Euro. Das ist - pro Megabit gerechnet - deutlich günstiger als der Highspeed-Anschluss.

UPC dürfte es bei den angestrebten Preisen schwer haben, den Anschluss an die Kunden zu bringen. Nur wirkliche Internetfreaks dürften bereit sein, 160 Euro für den Anschluss auf den Tisch zu legen. Bleibt zu hoffen, dass die deutschen Anbieter, wenn sie in höhere Datenraten vorstoßen, nicht derartige Mondpreise verlangen. Vor allem wäre für den deutschen Markt ein höherer Upstream wünschenswert, da dieser in Zeiten von Cloud-Computing nicht unwichtig ist.

Mehr zum Thema Österreich