Überblick

WLAN-Hotspots: Hier kommen Sie kostenlos ins Internet

Immer mehr Cafés, Städte & Anbieter ermöglichen kostenloses Internet
Von Thorsten Neuhetzki

Die größte PR-Arbeit für kostenlose WLAN-Hotspots macht derzeit Kabel Deutschland. Der Kabelnetzbetreiber, der in 13 deutschen Bundesländern tätig ist, hat vor einem Jahr mit kostenlosem WLAN in Berlin begonnen. Bis Ende dieses Jahres will Kabel Deutschland insgesamt 91 deutsche Städte erschließen und dabei mehr als 600 WLAN-Hotspots aufgebaut haben. Dabei nutzt der Kabelnetzbetreiber sein bestehendes Netz für den Ausbau. Auf die Verstärkerpunkte auf den Bürgersteigen werden sogenannte WLAN-Hauben aufgesetzt, vereinfacht gesagt werden also WLAN-Router in die Kabelverzweiger gestellt.

Durch die Ausbaumethode kann Kabel Deutschland relativ günstig den Ausbau vorantreiben, ist jedoch davon abhängig, wo die eigenen Verstärker - teils noch vor Jahren von der Deutschen Bundespost - aufgebaut wurden. Um wirklich belebte Plätze zu erreichen, muss also auch der Zufall mitspielen. Um auch in Gebäuden eine gute WLAN-Versorgung zu ermöglichen, gibt es auch Indoor-Hotspots. Dieses kann von Cafés oder Restaurants gebucht werden. Es gibt nach Angaben von Kabel Deutschland etwa 1 000 WLAN-Hotspots dieser Art. Angebunden sind alle Hotspots mit 100 MBit/s.

Die Nutzung dieser Kabel-Deutschland-WLAN-Zugänge ist für jeden bis zu 30 Minuten am Tag komplett kostenlos, eine Registrierung ist nicht notwendig. Es reicht, die Nutzungsbedinungen zu bestätigen. Kabel-Deutschland-Kunden können die Hotspots zeitlich unbefristet nutzen. Dafür müssen sie sich einmalig registrieren. Zudem ist die Nutzung einiger Indoor-Hotspots für alle Nutzer unbefristet. Wo es die Kabel-Deutschland-Zugänge gibt, hat Kabel Deutschland in einer Datenbank [Link entfernt] zusammengestellt.

Deutsche Telekom: Surfen an Bahnhöfen und in Hamburg kostenlos

Kostenloses WLAN an der Elbe: Die Telekom macht es für eine Stunde am Tag möglich. Kostenloses WLAN an der Elbe: Die Telekom macht es für eine Stunde am Tag möglich.
Foto: dpa
Auch in anderen öffentlichen Bereichen finden interessierte WLAN-Nutzer inzwischen oft kostenlose WLAN-Netze. Wer sich mit einem Kaffee oder einer heißen Schokolade und seinem Laptop in ein Café setzen möchte, findet in vielen Filialen von Starbucks einen kostenlosen Hotspot. Zwei Stunden pro Tag sind über BT Openzone kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Starbucks-Franchise-Unternehmen bieten diesen Service zumeist nicht an.

Selbst die Deutsche Telekom bietet inzwischen kostenloses WLAN an. Nachdem die Hotpots lange Jahre als teure Internet-Variante verschrien waren, hatte die Telekom zunächst einer Vielzahl ihrer Kunden den Gratiszugang gewährt bevor das Unternehmen in den vergangenen Monaten die ersten Gratis-Angebote startete. So konnten schon seit längerem Nutzer der Bahnlounge oder der Lufthansa-Lounge den Zugang eine Stunde am Tag kostenlos nutzen.

Hamburger Innenstadt wird mit teilweise kostenlosem Telekom-WLAN versorgt

Im Sommer kamen jetzt weitere Zugänge abseits der elitären Lounge-Bereiche hinzu: Die Hamburger Innenstadt soll mit Telekom-WLAN versorgt werden. Dazu wurde, beginnend an den Landungsbrücken, ein eigenes Netz aufgebaut. Wie der Aufbau dieses Netzes erfolgt, haben wir zum Start des Angebotes berichtet. Aber auch Hotel- und Restaurant-WLAN-Zugänge und die Outdoor-Hotspots auf Telefonzellen in Hamburg wurden kostenlos - zumindest für eine Stunde pro Tag. Möglich ist, dass im kommenden Jahr weitere Orte folgen.

An mehr als 100 deutschen Bahnhöfen wurde ein ähnliches Konzept gestartet - hier begrenzt sich die Nutzung der Telekom-Hotspots aber auf 30 Minuten pro Tag, die mit der ersten Nutzung beginnen. Auch in einigen Filialen von McDonalds ist die Gratis-Nutzung möglich. Ob es ein Kostenlos-Angebot für den Telekom-Hotspot gibt sehen die Nutzer nach dem Einbuchen auf dem Hotspot auf der Startseite. Zur Nutzung muss die eigene Handynummer auf der Startseite des Hotspots eingegeben werde. Diese erscheint beim Aufrufen einer Adresse im Browser automatisch. An die Handynummer wird ein Code per SMS geschickt, dieser wiederum muss auf Hotspot-Seite eingegeben werden. Daraufhin ist der Surfvorgang freigeschaltet. Leider muss diese Prozedur bei jeder Nutzung neu durchgeführt werden.

Neben den genannten Projekten gibts es noch zahlreiche weitere, die zum Teil auch als Pilotprojekte laufen. Zudem gibt es WLAN-Communities, bei der Nutzer ihren eigenen Anschluss für andere zur Verfügung stellen und im Gegenzug bei anderen Teilnehmern der Community surfen. Der bekannteste Anbieter hier ist wohl FON, dem sich auch die Deutsche Telekom mit WLAN to go angeschlossen hat. Kabel Deutschland will mit den Homespots eine eigene Community aufbauen.

WLAN-Netze sind nicht vollkommen sicher

Eines sollten alle WLAN-Hotspot-Nutzer gleichermaßen bedenken: Alles, was nicht verschlüsselt übertragen wird, ist prinzipiell für jedermann im gleichen Hotspot mit einfachen Mitteln mitzulesen. Umgangen werden kann das beispielsweise mit sogenannten VPN-Netzen, die den Datentraffic in einem verschlüsselten Tunnel übertragen und so zumindest gegenüber Laien nicht mitlesbar machen. Details zu VPN-Anbietern und der Sicherheit an Hotspots haben wir für Sie an anderer Stelle zusammengestellt.

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