Konsumentenrecht: Apple in Brasilien zur Kasse gebeten
Kein Ladegerät enthalten: iPhone 12
Apple / Montage: Andre Reinhardt
Unter dem Banner des Umweltschutzes verzichten diverse Smartphone-Hersteller bei manchen Modellen auf ein mitgeliefertes Netzteil. Vielen Verbrauchern und Verbraucherschutzbehörden ist diese Maßnahme ein Dorn im Auge, so auch der brasilianischen Procon SP. Diese Institution verhängte nun eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet circa 1,6 Millionen Euro für Apple. Es werden mehrere Verstöße gegen das Konsumentenrecht bemängelt, allen voran das fehlende Netzteil des iPhone 12. Außerdem gibt es Defizite beim Kundenservice. Apple versäumte es bislang, Stellung zu beziehen.
Verbraucherschutzzentrale geht gegen Apple vor
Kein Ladegerät enthalten: iPhone 12
Apple / Montage: Andre Reinhardt
In São Paulo, Brasilien, hat die Procon SP ihren Sitz, hierbei handelt es sich um die örtliche Organisation für Verbraucherschutz. Letzten Freitag sah sich eben jene Institution gezwungen, von Apple ein 10,5 Millionen Real umfassendes Bußgeld zu fordern. Umgerechnet entspricht dies etwa 2 Millionen US-Dollar und rund 1,6 Millionen Euro. Grund für die Strafe seien „irreführende Werbung, der Verkauf eines Geräts ohne Netzteil und unfaire Konditionen“ des Unternehmens.
Im vergangenen Oktober erkundigte sich Procon SP nach den genauen Umständen des fehlenden Zubehörs. Schließlich wurde festgestellt, dass Apple keinen Umweltgewinn vorweisen konnte. Der Hersteller wurde befragt, ob er den Preis des iPhone 12 durch den Wegfall des Netzteils reduziert habe und was die Kosten für ein iPhone mit und ohne das Ladegerät wären. Ferner wollte man beantwortet haben, ob die Firma die Produktion für Netzteile entsprechend gesenkt hat.
Weitere Vorwürfe gegen Apple
Eine irreführende Werbung prangert die Organisation in Verbindung mit dem iPhone 11 Pro an. Verbraucher hätten mitgeteilt, dass Apple die Smartphones nach dem Kontakt mit Wasser nicht repariert. Des Weiteren soll es Probleme durch manche Updates geben, wobei der Hersteller keine Hilfe leisten würde. Grundsätzlich befreie sich der Hersteller von allen rechtlichen und impliziten Garantien und von versteckten oder nicht offensichtlichen Defekten. „Apple muss verstehen, dass es in Brasilien strenge Verbraucherschutzgesetze und Institutionen gibt. Sie müssen diese Gesetze und Institutionen respektieren“, lautet das Fazit. (via 9to5Google)
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