Beschwerden über illegale Telefonwerbung reißen nicht ab
Viele Verbraucher ärgern sich noch immer
über illegale Telefonwerbung
Foto: Bernd Leitner - Fotolia.com
Die Beschwerden über illegale Telefonwerbung reißen nach einer Auswertung der
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen nicht ab. An der
Auswertung, bei der Beschwerden im Zeitraum von März bis November dieses Jahres berücksichtigt wurden,
nahmen diverse - aber nicht alle - Verbraucherzentralen in Deutschland teil. Insgesamt wurden knapp 80 000
Beschwerden über Telefonwerbung ausgewertet.
Dabei zeigt sich, so die Verbraucherzentrale NRW, dass die "illegale Telefonwerbung (...) immer perfidere Formen" annimmt. So würden Firmen, die unerlaubt für Gewinnspiele werben, Forderungen nicht mehr nur übers Konto der Betroffenen, sondern vermehrt auch über die Telefonrechnung der Angerufenen einziehen. Der überwiegende Teil der Beschwerden über Werbeanrufe - gut 65 Prozent - betraf dann auch den Bereich "Gewinnspiel / Lotterie".
Bis zu 4 000 Euro pro Monat abgebucht
Viele Verbraucher ärgern sich noch immer
über illegale Telefonwerbung
Foto: Bernd Leitner - Fotolia.com
Typische Fälle für Gewinnspiel- und Lotteriewerbung seien Telefonate, bei denen die
Anrufer dafür werben, dass sich die Verbraucher in Listen zur Teilnahme an diversen
Gewinnspielen eintragen lassen. Während dieser Gespräche würden dann die Kontoverbindungen
der Betroffenen - oft unter einem Vorwand - abgefragt und anschließend monatliche Beiträge
ohne Einverständnis der Verbraucher abgebucht. Dabei gebe es Fälle, so die Verbraucherzentrale, in denen von
den Konten der Betroffenen Beträge für bis zu 80 Gewinnspiele - und damit bis zu 4 000 Euro pro
Monat - abgebucht worden seien. Insbesondere Senioren tappten in diese Form der "Gewinnspielabzocke".
Fast niemand hatte seine Zustimmung erteilt
Nach Meinung der Verbraucherzentrale zeigten die Ergebnisse der Auswertung, dass "das bisherige rechtliche Instrumentarium gegen unerlaubte Telefonwerbung zu halbherzig ist, um dem unseligen Treiben endlich ein Ende zu bereiten". So habe nur knapp ein Prozent der Befragten angegeben, mit dem Werbeanruf einverstanden gewesen zu sein. Und bei jedem Fünften sei die Rufnummer - trotz Verbots - unterdrückt worden.