Themenspezial: Verbraucher & Service Statistik

Rufnummernmissbrauch: Beschwerden stark gestiegen

Es bleibt weiterhin ein Ärgernis: Der Rufnum­mern­miss­brauch hat laut der BNetzA in Deutsch­land wieder zuge­nommen - noch immer werden Verbrau­cher beläs­tigt. In einem Bereich gingen die Beschwerden aber zurück.
Von dpa /

Beschwerden über Rufnummernmissbrauch weiterhin hoch Beschwerden über Rufnummernmissbrauch weiterhin hoch
Bild: Franz Pfluegl - Fotolia.com
Deut­lich mehr Bürger haben in diesem Jahr ihrem Ärger über Telefon-Spam und andere ille­gale Kontakt­auf­nahmen Luft gemacht.

Bei der Bundes­netz­agentur gingen bis Ende November 138.480 Beschwerden über Rufnum­mern­miss­brauch ein, wie die Bonner Behörde heute mitteilte. Das war ein Anstieg um 61 Prozent - im Vorjah­res­zeit­raum waren es 84 340 gewesen. Häufig ging es um Fax-Werbung für Corona-Schnell­tests oder Masken. Zudem erhielten viele Bürger SMS mit einem Link, über den Krimi­nelle Daten ziehen oder einen Massen­ver­sand von SMS auslösen wollten. Hierbei spricht man von "Smis­hing", also einer Mischung aus SMS und Phis­hing.

Ping-Anrufe gingen zurück

Beschwerden über Rufnummernmissbrauch weiterhin hoch Beschwerden über Rufnummernmissbrauch weiterhin hoch
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Bei Tele­fon­anrufen, die als Rufnum­mern­miss­brauch gelten, setzen die Krimi­nellen häufig auf eine tech­nische Mani­pula­tion: Auf dem Display des Ange­rufenen steht eine falsche Tele­fon­nummer. Wenn der Ange­rufene nach dem Tele­fonat seine Verwir­rung über­wunden hat und zurück­ruft, landet er im Nirgendwo.

Rufnum­mern­miss­brauch ist schon seit langem ein Problem. In diesem Jahr ist der Ärger darüber den Zahlen zufolge zwar beson­ders groß, in der Vergan­gen­heit war er aber schon höher. Zwar fehlt in der dies­jäh­rigen Statistik noch der Monat Dezember, aber die Zahl von 164.351 Beschwerden im gesamten Jahr 2016 dürfte nicht über­troffen werden. 2016 war der Rufnum­mern­miss­brauch geprägt durch soge­nannte Ping-Anrufe: Das Handy klin­gelt nur kurz, man ruft zurück und muss dann nichts ahnend für eine Auslands­ver­bin­dung zahlen. Das Ping-Problem hat jedoch an Schärfe verloren, da bei Anrufen in bestimmte Staaten vor dem Klin­geln eine Preis­ansage erfolgen muss. Dieses Jahr gab es noch rund 5000 Beschwerden wegen Ping-Anrufen.

Kunden und Verbraucher­schützer haben lange gekämpft, seit 1. Dezember sind nun neue Regeln für Verbrau­cher­ver­träge in Kraft. Auto­mati­sche Vertrags­ver­län­gerungen um ein ganzes Jahr sind auch bei Bestands­kunden tabu.

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