Ratgeber

Kostenkontrolle: Transparenz für die Handy-Rechnung

So behalten Sie Ihre Handy-Kosten stets im Blick
Von Steffen Herget

Die Werbung lockt mit immer günstigeren Minutenpreisen und Pauschaltarifen für Telefongespräche sogar vom Handy. Doch Flatrate ist nicht gleich Flatrate, und auch die vermeintlich günstigen Tarife müssen zum individuellen Anspruch passen, sonst bezahlt man oft zu viel. Hier kommt die Kostenkontrolle ins Spiel.

Im Mobilfunk ist Kostenkontrolle ein breiter Begriff. Letzten Endes beginnt die Kostenkontrolle bereits bei der Wahl des richtigen Tarifs, der zum eigenen Telefonier-Verhalten am besten passt. Die Möglichkeit von Prepaid-Verträgen, deren Konto manuell und aktiv aufgeladen werden muss, erlaubt bereits eine gewisse Kontrolle. Flatrate-Tarife versprechen auf den ersten Blick zwar neben dem Pauschalpreis keine weiteren Kosten, decken aber nur selten wirklich alle Gespräche ab. Meist sind Gespräche in Fremdnetze, zumindest aber zu Sonderrufnummern und ins Ausland von der pauschalen Abrechnung ausgenommen. Demnach ist die Wahl des passenden Tarifs vorentscheidend für die auflaufenden Kosten. Bei der Suche hilft unser Mobilfunk-Profilrechner, der genau auf das jeweilige Nutzungsprofil angepasst werden kann.

In diesem Ratgeber konzentrieren wir uns auf die Handyverträge mit Inklusiv-Paketen von Gesprächsminuten oder SMS, die mit der Grundgebühr oder als Zusatz-Option pauschal abgedeckt sind. Diese Verträge wie beispielsweise die Relax-Tarife von T-Mobile oder Time & More von E-Plus sind genau dann besonders günstig, wenn das jeweilige Kontingent an Inklusiv-Einheiten bis zum Ende ausgereizt wird, aber möglichst wenig weitere kostenpflichtige Gespräche geführt werden. Verbraucht man andererseits einen Teil des Guthabens nicht und dieser verfällt, bezahlt man ebenfalls zu viel. Daher ist es bei diesen Verträgen besonders wichtig, immer einen Überblick über den aktuellen Stand der verbrauchten Kontingente zu haben. Auch auf Prepaid-Angebote werfen wir einen Blick.

Die Kosten von Premium-Diensten sind oft unüberschaubar

Die häufigsten Kontroll-Mechanismen:
  • Passender Tarif: Nutzungs-Profil beachten
  • Flatrate: Nicht alle Gespräche inklusive
  • Kontostand abfragen: Hotline, SMS, Online
  • Präventiv: Premium-Dienste sperren lassen
Unübersichtlich sind häufig die Kosten für Premium-Dienste wie Klingelton-Abos, Handy-Spiele oder Java-Applikationen. Solche Dienste, die über Premium-SMS bestellt und bezahlt werden, kann man bei den meisten Netzbetreibern sperren lassen, um nicht versehentlich viel Geld loszuwerden oder plötzlich ein Abo mit zweifelhaftem Inhalt zu besitzen. Eine solche Sperre kann über die Hotline oder oft auch per E-Mail eingerichtet werden und gilt dann bis auf Weiteres. Vor allem für Jugendliche, die die Hauptzielgruppe der Werbung von Premium-Anbietern sind und die oft reichlich unbedarft an solche Dienste herangehen, kann eine solche Sperre sinnvoll sein, um ungewollt hohe Rechnungen zu vermeiden.

Die klassischen Maßnahmen zur Kontrolle der laufenden Kosten bestehen vor allem in der Abfrage über den aktuell aufgelaufenen Verbrauch. Meist geht das über eine Hotline, per SMS oder über die Website des Anbieters. Die Gesprächsdaten sind aktuell, allerdings kann es vom Zeitpunkt des Telefonats bis zum Erscheinen in den Abfragen bis zu einem Tag dauern. Je nach Netzbetreiber werden diese Möglichkeiten zu unterschiedlichen Konditionen angeboten.

T-Mobile bietet mehrere Optionen

Bei T-Mobile kann der aktuelle Kontostand bei Relax-Tarifen über die Costcheck-Hotline unter der Kurzwahl 2000 abgefragt werden. Dies ist für Kunden mit den Tarifen Relax, Combi Relax, CombiCard und Complete 60/120/240/1200 sowie für Xtra Card-Telefonierer kostenlos, für alle anderen kostet es 29 Cent pro Minute. Die aktuelle Abfrage ist alternativ ebenso per SMS an die Kurzwahl möglich, als Antwort erhält der Kunde direkt den aktuellen Stand auf sein Handy. Die SMS an den Konto-Service sind jedoch nicht kostenlos, sowohl Senden als auch Empfangen kostet 19 Cent pro SMS. Screenshot UsedBudget
Bild: www.teltarif.de

Für das iPhone von Apple gibt es eine weitere komfortable Möglichkeit zur Kostenkontrolle. Über den AppStore ist das Programm UsedBudget [Link entfernt] von Entwickler Markus Schicker verfügbar. Für 1,59 Euro kann man die Applikation auf das iPhone herunterladen und sich so übersichtlich und immer aktuell anzeigen lassen, wie viele SMS bereits verschickt wurden oder welche Datenmenge schon im mobilen Internet genutzt wurde. Die meisten Tarife erkennt UsedBudget automatisch, die einzelnen Kontingentgrößen können aber auch von Hand eingestellt werden. Für andere Smartphones außer dem iPhone funktioniert UsedBudget leider nicht, allerdings gibt es Gerüchte über eine T-Mobile-Eigenentwicklung einer ähnlichen Applikation für das Android-Smartphone G1.

Umfassender QuickCheck bei Vodafone

Vodafone ist zwar ein Spätstarter in Sachen Kostenkontrolle (noch im Jahr 2004 gab es keinerlei Möglichkeit zur Verbrauchsabfrage), bietet mittlerweile aber auch einen entsprechenden Service an, und das sogar sehr umfassend. Unter dem Titel QuickCheck sind die verschiedenen Möglichkeiten zur Kontostandsabfrage zusammengefasst. Kostenlose Abfragen sind für Kunden sämtlicher Verträge über das Web-Portal "MeinVodafone" möglich. Der Zugang über WAP, das Vodafone-Multimedia-Portal live! oder die Hotline unter der Kurzwahl 22 999 ist für Kunden von Inklusiv-Tarifen gratis, mit anderen Verträgen zahlt man pro Abfrage 30 Cent.

Bei Vodafone kann man sich ebenfalls zusätzlich per SMS informieren, sogar automatisch in regelmäßigen Abständen. So ist zum Beispiel eine Warnung möglich, wenn die Gesamtrechnung des aktuellen Monats eine Schwelle von 25 Euro überschreitet. Die SMS-Funktionen hören auf den Namen QuickCheckPlus, kosten aber extra. Jede SMS mit dem aktuellen Verbrauch schlägt bei Tarifen mit Inklusiv-Minuten mit 91 Cent zu Buche, für alle anderen Verträge liegt der Preis bei 86 Cent.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, welche Möglichkeiten zur Kostenkontrolle die weiteren Netzbetreiber bieten und was es im Prepaid-Bereich dazu gibt.

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