Mehrwertdienste

Klingeltöne, Logos, Chats: Premium-SMS als Kostenfalle

Klin­gel­töne, Logos, Flirt-Chats - Premium-SMS sind ein teurer Spaß: Pro Kurz­mit­tei­lung fallen zum Teil mehrere Euro an, im Zweifel droht sogar ein Abo. Bei uns erfahren Sie die Details rund um die teuren "Mehr­wert"-Kurz­wahlen.
Von Ralf Trautmann / Julian Ruecker

Kostenfalle: Premium-SMS für Klingeltöne, Logos, Chats und mehr Kostenfalle: Premium-SMS für Klingeltöne, Logos, Chats und mehr
Bild: (c) matttilda - Fotolia.com, A.Z. - Fotolia.com, Montage: teltarif.de
In manchem TV-Programm bekam sie der Zuschauer früher im Vier­tel­stun­den­takt serviert: Ange­bote für Premium-Dienste wie Neuig­keiten vom Musik­idol oder Flirt­kon­takte. Was die Werbe­spots meis­tens nur im Klein­gedruckten verrieten: Wer zum Beispiel mal eben kurz per SMS mit anderen chatten möchte, schließt unter Umständen gleich­zeitig ein Abon­nement über weitere Bestel­lungen ab, das nur durch eine weitere Kurz­mit­tei­lung mit einem spezi­ellen Kenn­wort an die Kurz­wahl­nummer beendet werden kann.

Beson­ders Jugend­liche wurden von den Premium-SMS-Anbie­tern als Ziel­gruppe ange­spro­chen. Ein Groß­teil der Werbung in Zeit­schriften oder im Programm von TV-Musik­sen­dern bestand eine Zeit­lang aus Mehr­wert­diensten rund um das Handy - wer sich auf diese Ange­bote einlässt, bekommt oft erst später mit der Mobil­funk­rech­nung die Folgen zu spüren. Schon jetzt ist die Abo-Vari­ante bei den Mehr­wert­dienst-Ange­boten eher die Regel als die Ausnahme, für einzelne Ange­bote fallen Kosten von mehreren Euro an. Je nach Dienst kann übri­gens nicht nur für versen­dete SMS, sondern auch für empfan­gene SMS eine Berech­nung erfolgen. Rech­nungen von mehreren hundert Euro sind somit in der Summe keine Selten­heit, denn die Premium-SMS hat sich in den vergan­genen Jahren vor allem zu einem entwi­ckelt: einer Kosten­falle.

Premium-SMS sollten haupt­säch­lich prak­tisches Zahlungs­mittel sein

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Erhöhte Preise für Kurz­nach­richten sind bei der Mehr­wert-Vari­ante gewollt: Premium-SMS wurden zunächst als prak­tisches Zahlungs­mittel für bestimmte Dienste einge­führt, die klei­nere Geld­beträge kosten - gezahlt wird über die Handy­rech­nung. Die Vorteile eines solchen Verfah­rens: Die Anbieter müssen außer der Rech­nungs­stel­lung keinen weiteren Aufwand betreiben, der Kunde muss keine Kredit­kar­ten­nummer oder Konto­daten preis­geben.

Die Kurz­wahl­num­mern für Premium-SMS reichen von 11111 bis 99999. Dabei kann der Nutzer an der SMS-Service­nummer selbst nicht erkennen, was für Unkosten auf ihn warten - und eine Tarif­ober­grenze gibt es nicht. Gesetz­lich sind die Premium-Dienste-Anbieter gene­rell dazu verpflichtet, den Kunden zum Beispiel in der Werbung über die anfal­lenden Kosten zu infor­mieren, bevor dieser den Dienst in Anspruch nimmt. Bei Premium-SMS-Diensten, die auf einma­lige Nutzung ausge­legt sind, muss der Anbieter - bis auf einige wenige Ausnahmen - bei Preisen ab 1 Euro laut Bundes­netz­agentur zudem "vor Beginn der Entgelt­pflicht" über die Kosten infor­mieren und sich den Erhalt dieser Infor­mation bestä­tigen lassen. Kommt der Anbieter den Infor­mations-Pflichten nicht nach, muss der Kunde auch nicht zahlen.

Auf der folgenden Seite erfahren Sie, mit welchen Maschen unse­riöse Anbieter arbeiten und wie Sie sich gegen solche zur Wehr setzen.