Missbrauchsverhinderung

Musik-Streaming in Familien: Spotify kontrolliert Adressen

Wer gehört zur Familie - und wer nicht? Bei Fami­lien­abos haben Musik­strea­ming-Dienste das den Nutzer bislang mehr oder weniger selbst entscheiden lassen. Spotify schlägt nun einen anderen Weg ein.
Von dpa /

Spotify verschärft Kontrolle von Familienabos Spotify verschärft Kontrolle von Familienabos
Bild: dpa
Ein Haus­halt, glei­cher Wohn­sitz, dieselbe Adresse: Das machen fast alle Musik­strea­ming-Dienste zur Voraus­setzung für die Nutzung ihrer vergüns­tigten Fami­lien­abos - zumin­dest auf dem Papier. Spotify sieht nun aber konkrete Kontrollen vor und will Wohn­adressen abfragen - nicht nur vom Haupt­konto-Nutzer, der die Fami­lien-Option akti­viert hat, sondern auch von allen, die ein Unter­konto eröffnen. Das geht aus den geän­derten Nutzungs­bedin­gungen hervor.

Spotify behält sich auch Nach­prüfungen vor: "Gege­benen­falls bitten wir dich von Zeit zu Zeit um die erneute Angabe der Wohn­adresse, um zu veri­fizieren, dass du immer noch für den Premium Family-Dienst nutzungs­berech­tigt bist", heißt es weiter in den Nutzungs­bedin­gungen. Konkret soll die Eingabe der jewei­ligen Wohn­adresse über die auto­mati­sche Adres­sensuche von Google Maps laufen.

Kündigen oder gekün­digt werden

Spotify verschärft Kontrolle von Familienabos Spotify verschärft Kontrolle von Familienabos
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Ob über­haupt, und wenn ja, mit welchen tech­nischen Mitteln die Wahr­haftig­keit der Adress­angaben über­prüft wird, erklärt Spotify indes nicht. Klar ist natür­lich, was passieren kann, wenn ein Fami­lienabo weiter mit Menschen geteilt wird, die an verschie­denen Orten leben: Das Unter­nehmen behält sich vor, das Konto zu kündigen oder zu sperren, wenn die Nutzungs­berech­tigung nicht gegeben ist.

Fami­lienabo-Kunden, die mit der Adress­abfrage nicht einver­standen sind, können die Ände­rungen der Nutzungs­bedin­gungen jetzt noch unge­fähr einen Monat lang ablehnen, bevor sie in Kraft treten - was zu einer Kündi­gung führen dürfte. Ebenso ist es möglich, gleich selbst zu kündigen. Betrof­fene haben bereits eine Mail mit dem genauen Termin erhalten, an dem die Ände­rungen für sie gültig werden. In der Nach­richt finden sich auch Links zu den Wider­spruchs- und Kündi­gungs­optionen.

Ganz gleich ob Apple Music, Deezer, Tidal oder eben Spotify: Fami­lien­abos kosten bei den meisten Musik­strea­ming-Diensten 15 Euro monat­lich - für bis zu sechs Nutzer. Würde jeder von diesen ein Einzelabo abschließen, das bei den Diensten in der Regel zehn Euro kostet, wären 60 Euro fällig.

In einer Über­sicht verglei­chen wir die Kondi­tionen der wich­tigsten Musik­strea­ming-Anbieter.

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