Ratgeber

Kostenkontrolle: Transparenz für die Handy-Rechnung

So behalten Sie Ihre Handy-Kosten stets im Blick
Von Steffen Herget

Kunden von E-Plus kommen bereits seit einigen Jahren in den Genuss von umfangreichen Kontroll-Mechanismen, der drittgrößte deutsche Mobilfunk-Anbieter war Vorreiter auf diesem Gebiet. So können sie ihren aktuellen Verbrauch bei E-Plus genauso wie bei T-Mobile und Vodafone im Mitgliederbereich auf der Homepage abfragen. Nach Registrierung für den internen Bereich namens "Mein E-Plus" ist das auch bei E-Plus kostenlos. Die Hotline unter der Kurzwahl 1112 für 25 Cent pro Minute liefert dieselben Informationen, auch eine SMS-Abfrage ist möglich. Diese kostet pro Abfrage 20 Cent.

o2 immer noch ohne Kostenkontrolle

Anne Katrin Figge - Fotolia.com Eine unrühmliche Ausnahme wenn es um Kostenkontrolle geht liefert o2 Germany. Trotz mehrfacher Überlegungen des Münchener Anbieters in der Vergangenheit, eventuell ein solches Angebot einzuführen, gibt es auch heute, elf Jahre nach dem Start des Telefónica-Ablegers in Deutschland, nach wie vor keinerlei Möglichkeiten, den aktuellen Stand der aufgelaufenen Kosten oder der verbrauchten Kontingente bei den Inklusiv-Paket-Tarifen abzufragen. Auch eine aktuelle Nachfrage von teltarif beim Anbieter ergab nichts Neues in diese Richtung. Die einzige Möglichkeit zur aktiven Kostenkontrolle liegt bei o2 weiterhin in der Wahl eines Prepaid-Tarifs aus der LOOP-Reihe.

Auch bei Prepaid-Tarifen muss genauer hingeschaut werden

Beim Thema Prepaid lohnt ein Blick auf die zahlreichen Discounter, die sich mittlerweile mit günstigen Minutenpreisen auf dem Markt ausgebreitet haben und den Vertrags-Angeboten der etablierten Anbieter das Wasser abgraben. In der Natur der Prepaid-Verträge liegt die Kostenkontrolle bereits dadurch begründet, dass immer nur das aufgeladene Guthaben verbraucht wird und erst wieder telefoniert werden kann, wenn der Benutzer aktiv neues Geld auf sein Handy-Prepaid-Konto einzahlt. Eine aktuelle Abfrage des Kontostands ist bei den meisten Anbietern entweder über den jeweiligen Kontomanager oder über die Eingabe eines USSD-Codes (bei Prepaid-Tarifen von T-Mobile und E-Plus zum Beispiel *100#) auf dem Handy möglich.

Doch auch bei Prepaid-Verträgen gibt es Kostenfallen. Mittlerweile kann man bei vielen Anbietern die Möglichkeit nutzen, das Konto automatisch um einen bestimmten Betrag aufzustocken, wenn ein Mindestkontostand, meist 2 Euro, unterschritten wird. Diese Option ist natürlich sehr bequem, kann aber auch zu unerwünschten Kosten führen, da die Aufladung automatisch per Bankeinzug stattfindet. Immerhin verschicken die Anbieter in der Regel eine Benachrichtigung per SMS, wenn eine automatische Aufladung stattgefunden hat. Außerdem sind in den günstigen Minutentarifen auch keine Gespräche zu Sonderrufnummern, Auskunftsdiensten oder ähnlichem enthalten, die Kosten für solche Gespräche sind teilweise deutlich höher.

Zu beachten bei Prepaid-Tarifen:
  • Kontostand abfragen:
    per USSD oder Kontomanager
  • Automatische Aufladung
    per Bankeinzug oder Kreditkarte
  • Extra-Kosten beachten
    z.B. Sonderrufnummern,
    Premium-Dienste
  • Tlw. verzögerte Abrechnung
    Gespräche im Roaming

Man kann sogar bei Prepaid-Tarifen leicht ins Minus rutschen. Premium-Dienste, aber auch im Ausland geführte Telefonate und die dazugehörigen Roaming-Gebühren werden oft erst später von den Betreibern abgerechnet und tauchen so erst im Folgemonat auf. Rutscht dadurch das Prepaid-Konto ins Minus, muss der Kunde dies ausgleichen. Einige Anbieter wie beispielsweise Simply oder maXXim buchen so entstandene Beträge auch automatisch per Bankeinzug ab, die Bankverbindung muss beim Kauf der SIM-Karte angegeben werden. In Verbindung mit den üblicherweise im Vergleich zu Vertragstarifen höheren Auslandsgebühren der Prepaid-Anbieter können so beachtliche Kosten mehr oder weniger unbemerkt entstehen. Allerdings lässt sich das Auslandsroaming, ähnlich wie Premium-Dienste, meist auch deaktivieren. Darüber hinaus brechen nicht alle Prepaid-Anbieter Gespräche ab, wenn das Konto auf Null fällt, auch dann muss der Kunde nachzahlen.

Fazit: Den Überblick zu behalten ist wichtig

Die laufenden Kosten im Auge zu behalten ist also wichtig und notwendig, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Hierzu haben fast alle Anbieter verschiedene Möglichkeiten im Angebot, vor allem die kostenlosen Abfragen über die Web-Portale der Anbieter sollten Sie sich zu Nutze machen. Mit Vorsicht sollte das Handy im Ausland genutzt werden, vor allem mit Prepaid-Karten. Generell gilt: Die besten Wege zur Kostenkontrolle nützen nur etwas, wenn sie auch konsequent genutzt und bedacht werden.

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