Daumen runter

Gefällt mir nicht - Facebook testet Dislike-Button

Facebook testet in der aktuellen Beta-Version des Facebook-Messengers einen Dislike-Button. Eigentlich hatte sich Mark Zuckerberg jahrelang gegen den Daumen nach unten gewehrt.
Von David Rist

Ein nach unten zeigender Daumen ("gefällt mir nicht") spiegelt sich im Auge des Betrachters. Einen nach unten zeigenden Daumen könnte Nutzer des Facebook-Messenger künftig häufiger sehen
Bild: dpa
Die Diskussion über einen Dislike-Button, also das Gegen­teil von einer Gefällt-mir-Angabe auf Facebook, ist in etwa so alt wie das soziale Netzwerk selbst. Lange ist Unternehmens­chef Mark Zuckerberg nicht von seiner Meinung abgerückt, dass ein Dislike-Button keinen sozialen Wert für eine Community wie Facebook hätte. Und nun kommt er doch, der Daumen runter, zumindest im Facebook-Messenger. Wie Facebook gegenüber TechCrunch bestätigt hat, testet das Unter­nehmen derzeit verschiedene Reaktionen in der Messenger-App.

Vorerst kein Dislike-Button für den News-Feed

Ein nach unten zeigender Daumen ("gefällt mir nicht") spiegelt sich im Auge des Betrachters. Einen nach unten zeigenden Daumen könnte Nutzer des Facebook-Messenger künftig häufiger sehen
Bild: dpa
Für den Newsfeed ist die Reaktion mit dem Daumen nach unten vorerst allerdings nicht geplant. Die aus dem Newsfeed bekannten Reaktionen "Love", "Haha", "Wow", "Traurig" und "Wütend" kommen dafür in den Messenger. Seit der Einführung vor rund einem Jahr seien die alternativen Reaktionen auf einen Facebook-Beitrag sehr gut angenommen worden, so Facebook. Insgesamt wären sie schon rund 300 Millionen mal eingesetzt worden, wovon die Reaktion "Love" mehr als die Hälfte ausmachen würde. Ob es der Dislike-Button bei Erfolg dann auch in den Newsfeed schaffen könnte, ist nicht bekannt.

Mehr ein "Nein" als ein "Gefällt-mir-nicht"

Für den Messenger könnte die Reaktion mit dem Daumen runter, die Facebook selbst mehr als eine schnelle Möglichkeit sieht nein zu sagen, durchaus bald kommen. Jedenfalls dann, wenn das Feature im Beta-Test gut angenommen wird. Darüber hinaus könnten die Reaktionen im Facebook-Messenger künftig noch ziel­gerichteter eingesetzt werden. Ähnlich wie beim Instant-Messaging-Dienst Slack können Emojis in der Beta nun gezielt zu einer bestimmten Nachricht vergeben werden. Das soll die Kommunikation in größeren Gruppen­chats erleichtern, die sonst recht schnell unübersichtlich werden können.

Immer wieder wurde in der Vergangen­heit über einen Dislike-Button gesprochen. Viele Facebook-Nutzer fordern ihn seit Jahren, doch bisher sah man das Feature bei Facebook als kontra­produktiv an. Ende 2015 kam das Unter­nehmen dem Wunsch der Nutzer aber zumindest ein bisschen nach, indem die Emoji-Symbole zusätzlich zum Like-Button eingeführt wurden.

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