Bauschäden durch Deutsche Glasfaser - hier melden
Bauarbeiten der Deutschen Glasfaser (Symbolbild)
Foto: Deutsche Glasfaser/Marie Monecke
In vielen Orten Deutschlands sind sie aktuell unterwegs: Bautrupps, die im Auftrag eines Netzbetreibers Glasfaser verlegen. Begonnen hatte vor Ort alles oft mit Plakaten an Laternenmasten, Info-Prospekten im Briefkasten, Bürgerveranstaltungen und schließlich der Nachfragebündelung. Haben dann genügend Bürger Interesse angemeldet und der Netzbetreiber wurde beauftragt, geht es los mit dem Ausbau.
Manch ein Hauseigentümer wartet dann möglicherweise schon sehnsüchtig auf die Verlegung des Glasfaseranschlusses. Doch in zahlreichen Berichten gegenüber teltarif.de und in Internet-Foren wird gemeldet, dass es im Rahmen der Bautätigkeiten zu Bauschäden kommt. Wer im Hilfe-Forum der Telekom beispielsweise nach "Bauschaden" sucht, findet einige Ergebnisse. Die Telekom verweist für die Schadensregulierung in der Regel an den regionalen Telekom-Ansprechpartner vor Ort.
Die Deutsche Glasfaser betreibt hierzu allerdings ein eigenes Online-Meldeportal.
Formular nur für echte Bauschäden
Unter der Adresse deutsche-glasfaser.de/service/bauschaden-melden können Betroffene, in deren Region die Deutsche Glasfaser ausbaut, einen Bauschaden melden und hierzu auch Bilder hochladen. Man nehme die "Sorgen und Anliegen ernst" und kümmere sich "um eine rasche Behebung des entstandenen Schadens", schreibt die Deutsche Glasfaser auf der Seite.
Bauarbeiten der Deutschen Glasfaser (Symbolbild)
Foto: Deutsche Glasfaser/Marie Monecke
Im Fall eines entstandenen Schadens durch die Bauarbeiten am Glasfasernetz sollen die Kunden das dortige Formular zur Meldung von Bauschäden ausfüllen. Dazu sollen sie den Schaden genau beschreiben und diesen "anhand der im Formular benötigten Unterlagen" nachweisen. So könne sich der Netzbetreiber ein Bild machen. Die Deutsche Glasfaser betont, Betroffene sollen "ausschließlich dieses Formular" verwenden. Nur so sei gewährleistet, dass alle benötigten Informationen ankommen.
Die Kunden werden dazu aufgefordert, mindestens ein Referenzbild sowie ein Detailbild des Schadens hochzuladen. Als Beispiel zeigt der Netzbetreiber ein Referenzbild einer Einfahrt, zu der auf dem Detailbild dann überstehende und nicht sachgemäß verlegte Pflastersteine als Stolperfalle zu sehen sind. Die maximale Dateigröße pro Datei (in den Formaten jpg, jpeg, png, pdf) darf 5 MB nicht überschreiten.
Das Schadensformular gelte allerdings nur für Schäden, die "eindeutig und in direktem Zusammenhang mit dem Ausbau des Glasfasernetzes verursacht" worden und nicht vorhersehbar gewesen sind, wie etwa eine beschädigte Gartenmauer oder Pflasterung. Ein am falschen Ort angebrachtes Glasfaser-Modem (NT) z.B. gelte nicht als Schaden. Reklamationen dieser Art sollen beim Kundenservice telefonisch oder per E-Mail gemeldet werden. Für eine beschädigte Glasfaserleitung gibt der Netzbetreiber die Hotline 02861-890600 an.
Leser berichtet über Probleme
Bislang liegt teltarif.de erst eine Leser-Rückmeldung zum Meldeverfahren über Bauschäden über dieses Formular vor. Beim Herstellen einer Unterführung im Hofbereich durch den Bautrupp der Deutschen Glasfaser ist es laut dem Bericht des Lesers durch das Abdriften der Erdrakete in tiefere Bereiche zu einer Kollision der Erdrakete mit dem Elektrizitäts-Hausanschluss gekommen. Dabei sei es zu einer Überspannung in der Hauselektrik und zahlreichen Schäden bei angeschlossenen Geräten gekommen, wozu beispielsweise auch die Heizungssteuerung, die Klingelanlage und ein Garagentor-Motor gehörten.
Die Möglichkeit der Meldung über das oben beschriebene Meldeformular habe der Kunde zwar in Anspruch genommen, es habe aber nichts genutzt. Von der Deutschen Glasfaser sei anschließend niemand auf ihn zugekommen. Als er ein paar Tage später wieder in das Portal geschaut habe, seien alle seine hochgeladenen Dokumente verschwunden gewesen.
Aufgrund eines einzelnen Falls lässt sich natürlich noch kein Urteil darüber treffen, inwieweit das System der Meldung von Bauschäden bei der Deutschen Glasfaser wirklich funktioniert.
Ein Kunde der Deutschen Glasfaser wartete nach der Bestellung fünf Jahre vergeblich auf seinen Anschluss - dann riss ihm der Geduldsfaden. Doch nicht einmal die Kündigung erlaubte der Netzbetreiber. teltarif.de hat nachgefragt.