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Deutsche Bahn arbeitet an einem Live-Ticket auf dem Handy

Die Deutsche Bahn will digitaler werden. 30 000 Weichen sollen Sensoren bekommen - und der Kunde ein Live-Ticket auf dem Handy, das sich automatisch bei Verspätungen oder Zugausfällen ändert und auch Rad und Bus umfasst.
Von Thorsten Neuhetzki

Bahn-Chef Grube zu den Plänen der Bahn Bahn-Chef Grube zu den Plänen der Bahn
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Die Deutsche Bahn will eine Echtzeit-Mobilitäts-App anbieten, die es Fahrgästen unterwegs ermöglichen soll, direkt auf dem Handy Live-Informationen zu ihrer Verbindung und auch direkt ein neues Live-Ticket zu bekommen, sollte es zu Änderungen kommen. Die Bahn will damit ihr Geschäft über den Kern Eisenbahn hinaus ausbauen.Das berichtet das Handelsblatt in der heutigen Ausgabe. "Wir werden es uns nicht mehr leisten können, nur ein Bahnunternehmen zu sein", sagte Bahn-Chef Rüdiger Grube der Zeitung. "Wir werden ein moderner Mobilitätsmanager."

Grube plane dafür eine Anwendung mit der Kunden sämtliche Arten von Mobilität miteinander verbinden können. "Mit der digitalen Mobilitätsplattform kann man Zug, Bus, Flugzeug, Taxi, Carsharing, Call a Bike buchen und bezahlen", so der Bahn-Chef. Hinzu komme das Live-Ticket, "das sagt Ihnen auch unterwegs, ob es eine Änderung oder Verspätung gibt, in diesem Falle bekommen Sie automatisch ein neues, aktualisiertes Ticket."

Live-Ticket wird wohl noch etwas auf sich warten lassen

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Bis es soweit ist, wird es aber noch dauern. Eine entsprechende Plattform, die dann unter anderem als App auf dem Handy angeboten werden kann, soll in "der nahen Zukunft, den nächsten Jahren" auf den Markt kommen. Grube verwies auf den Erfolg des DB Navigators. 60 Prozent aller Buchungen im Fernverkehr würden online oder mobil getätigt.

Die Bahn will zudem auch neue, datenbasierte Geschäftsmodelle entwickeln. Bahn-Unternehmen "generieren tagtäglich mehr Daten als irgendein anderes, aber noch machen wir nicht genug daraus", sagte Grube weiter. Zusammen mit Franzosen und Italienern werde man technische Standards für die Buchungs- und Abrechnungssysteme für grenzüberschreitende Mobilität entwickeln, um den großen Internet-Konzernen kein Einfallstor zu bieten. Aber auch die interne Digitalisierung sei wichtig. Man rüste 30 000 Weichen und 3 400 Rolltreppen und Fahrstühle mit Sensoren aus, um sofort Fehlfunktionen zu erkennen.

Für Bahn-Fahrer gibt es zahlreiche Apps, die sinnvoll sein können und die Reise unterstützen. Wir haben 12 wichtige Apps für Bahnfahrer zusammengestellt.

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