Versuchsstrecke

Test für automatisiertes Fahren: Ab Sommer 2018 in Düsseldorf

Autonomes Fahren ist neben der Elektromobilität ein großes Thema in der Auto-Branche. Nach der A39 in Niedersachsen wird nun auch im Düsseldorfer Raum eine Teststrecke geplant, um die Technik im realen Einsatz zu erproben.
Von Stefan Kirchner mit Material von dpa

Autonomes Fahren Düsseldorf-Friedrichstadt und die A52/A57 werden zur Teststrecke für autonome Autos
Foto: Daimler AG, Grafik/Montage: teltarif.de
Das automatisierte Fahren wird von Sommer 2018 an in Düsseldorf unter realen Bedingungen erprobt. Nach Angaben des Landes­betriebs Straßen.NRW sollen im Rahmen eines Pilot­projekts Test­fahrzeuge ab dem dritten Quartal im nächsten Jahr auf die Strecke gehen. Derzeit werde der Bereich aufgebaut. Straßen.NRW liefert für den Düsseldorfer Test­bereich die telematische Infra­struktur mit digitalisierten Karten, Warn­hinweisen, Überhol­verboten und Höchst­geschwindigkeiten.

Die Strecke verläuft vom Autobahn­kreuz Meerbusch über die A57, die A52 und in Düsseldorf über eine Bundes­straße, einen Autotunnel und eine Rhein­brücke bis in den Stadtteil Friedrich­stadt. Das Projekt steht unter Feder­führung der Stadt Düsseldorf und hat ein Volumen von fast 15 Millionen Euro. Davon werden neun Millionen vom Bundes­verkehrs­ministerium gefördert.

Neue Teststrecken werde es im nächsten Jahr auch in Berlin, dem bayerischen Bad Birnbach und auf Sylt geben, teilte der Gesamt­verband der Deutschen Versicherungs­wirtschaft am Donnerstag in Berlin mit. In den Autos sei aber immer ein Fahrer anwesend, der letztlich verantwortlich bleibe.

Derzeit gibt es auf der A39 zwischen Hannover und Salzgitter eine etwa 280 Kilometer lange Teststrecke, auf welcher autonome Fahrzeuge bereits jetzt schon erprobt werden können.

Alles eine Frage der Daten

Autonomes Fahren Düsseldorf-Friedrichstadt und die A52/A57 werden zur Teststrecke für autonome Autos
Foto: Daimler AG, Grafik/Montage: teltarif.de
Selbstfahrende Autos verarbeiten eine ungeheure Menge von Informationen: Dazu gehören unter anderem eine bordeigene Sensorik, Straßenkarten, das Erfassen anderer Fahrzeuge und der Verkehrsregelung. Zuletzt sorgte der Daimler-Konzern mit seiner Tochter-Marke Mercedes für Aufsehen unter Datenschützern. So kündigte der Konzern an, dass das Datensammeln künftig ausgeweitet wird. Ziel sei es, die unterschiedlichen Fahrstile verschiedener Regionen der Erde besser zu erfassen und bei autonomen Fahrzeugen zu berücksichtigen.

Dabei ist das Thema Autonomes Fahren nicht nur für klassische Fahrzeug-Hersteller von Interesse. Unter anderem erhofft sich Samsung mit maß­geschneiderten Paketen bestehend aus Sensoren und Chips zum Sammeln sowie Verarbeiten der Fahrzeug­daten, Displays, Akkus und der Expertise bei vernetzten Geräten gute Absatz­möglichkeiten.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, wie das Thema Autonomes Fahren bei der Deutschen Post umgesetzt werden soll.

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