Autonomes Fahren

Selbstfahrende Autos: Samsung will Technik entwickeln

Im Wettlauf um die Entwicklung von Roboterwagen-Technologie kommt mit Samsung ein weiterer starker Player dazu. Der Smartphone-Riese will dabei als Zulieferer die Hersteller beliefern.
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Samsung will Technik für selbstfahrende Autos entwickeln Samsung will Technik für selbstfahrende Autos entwickeln
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Das Interesse am autonomen Fahren wächst stetig. Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt zeigen zahlreiche Autobauer und Unternehmen, wie sie sich die Autos der Zukunft vorstellen. Auch der eigentlich für seine Smartphones und Heimgeräte bekannte Hersteller Samsung möchte mitmischen. Der Konzern entwickelt Technologien für Roboterwagen, die er Autoherstellern anbieten möchte. "Wir arbeiten schon seit einigen Jahren daran", sagte der Strategiechef von Samsung Electronics, Young Sohn, auf der IAA. "Samsung ist es sehr ernst mit dem autonomen Fahren", betonte er.

Samsung will Technik für selbstfahrende Autos entwickeln Samsung will Technik für selbstfahrende Autos entwickeln
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Samsung reiht sich damit in eine Riege verschiedenster Anbieter ein, die ihre Technologie in Autos verschiedener Hersteller bringen. Dazu gehören neben klassischen Branchenzulieferern die Google-Schwesterfirma Waymo sowie Start-ups wie Aurora oder Drive.ai. Auch der Samsung-Erzrivale Apple und der Fahrdienstvermittler Uber arbeiten an Technologie zum autonomen Fahren.

Samsung setzt auf Angebots-Vielfalt

Statt nur einer einzigen Lösung plant Samsung verschiedene Angebote, die Autos intelligenter und autonomer machen sollen. Neben Prozessoren, Kommunikationschips, Displays und Batterien will Samsung auch seine Erfahrung bei der Bedienführung und Vernetzung von Technik im Internet der Dinge einbringen und sich so für die Autohersteller interessant machen. "Wir haben verschiedene Elemente, die zusammen dass umfassendste Angebot für die Hersteller ergeben." Samsung habe viel in IT investiert - "jetzt sehen wir, dass diese Investitionen auch in der Autobranche Anwendung finden können." Mit der Übernahme des Hifi-Spezialisten und Autozulieferers Harman habe der Konzern nun auch einen direkten Draht zu den Herstellern. Samsung hatte Harman im November 2016 für acht Milliarden US-Dollar gekauft.

Vor kurzem war bereits bekannt geworden, dass Samsung die Erlaubnis zum Test selbstfahrender Autos nicht nur in Südkorea, sondern auch und Kalifornien bekam. "Wir sind nicht daran interessiert, ein Auto zu bauen. Uns geht es nur darum, Technologie zu entwickeln", betonte Young Sohn. Er nannte keinen Zeitraum für die Marktreife. "Ich bin nicht einer von diesen Leuten, die sagen, in vier Jahren sind wir vollautonom unterwegs. Vielleicht können wir dann eine Demonstration präsentieren." Aber zwischen einer Demo und dem realen Leben liege oft ein weiter Weg.

Samsung kündigte heute zudem einen 300 Millionen Dollar schweren Fonds für Investitionen in Start-ups unter anderem mit Hardware-Lösungen für autonome Fahrzeuge an. "Es ist eine Chance, eine ganze Industrie umzukrempeln, wie sie sich nur alle 100 Jahre bietet", sagte Young Sohn.

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