Themenspezial: Verbraucher & Service Vorab-Test

Personalausweis: AusweisApp2 für iOS im ersten Betatest

Der Personalausweis soll bald auch mit Apple-Geräten für staatliche Dienstleistungen genutzt werden können. teltarif.de hat am offiziellen Betatest der AusweisApp2 für iOS teilgenommen.
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Für unseren Test erhielten wir das Lesegerät ReinerSCT cyberJack Wave, einen Bluetooth-RFID-Kartenleser der Sicherheitsklasse 3, der offiziell für den Betrieb mit dem neuen Personalausweis zugelassen ist. Er verfügt über ein Display und eine Touch-Tastatur zur PIN-Eingabe. Diesem Lesegerät liegen ein Netzteil und ein Micro-USB-Kabel bei, damit wird der interne Akku geladen. Der Kartenleser kann also auch ohne Netzteil genutzt werden. Im Handel kostet er momentan rund 95 Euro.

Auf der Übersichtsseite kompatibler Kartenleser sind 20 kompatible Lesegeräte der Firmen ACS, Cherry, Feig, Gemalto, HID, Identiv, Kobil und ReinerSCT aufgelistet, von denen zehn zertifiziert sind und zehn nicht. Doch auch die nicht zertifizierten funktionieren laut Governikus mit der AusweisApp2. Interessanterweise gehört auch der uns zugesandte ReinerSCT cyberJack Wave zu den nicht zertifizierten Lesegeräten. Vor dem Kauf sollte der Interessent prüfen, welches Lesegerät mit welchen Betriebssystemen kompatibel ist.

Wichtig zu wissen ist, dass die Bluetooth-Koppelung zwischen Apple-Gerät und Lesegerät über die AusweisApp2 hergestellt werden muss und nicht über die Systemeinstellungen des Geräts erfolgen darf - sonst kommt keine Kommunikation zustande. Denn die App generiert einen Zahlencode, der auf dem Leser eingegeben werden muss - ansonsten klappt die Koppelung nicht.

Im übrigen weist Governikus darauf hin, dass für den Betatest am besten ein iPad verwendet werden sollte - und das können wir bestätigen. Die AusweisApp2 läuft zwar auch auf dem iPhone problemlos. Das Problem sind aber die Webseiten der Verwaltungsstellen und Behörden, die überhaupt nicht für die mobile Nutzung optimiert sind. Zum Teil sind die verwendeten Schriftarten und Menüs so klein, dass man auch auf dem iPad genau zielen muss, um den richtigen Link zu treffen. Wenn sich die Identifikation per elektronischem Personalausweis tatsächlich in der Praxis durchsetzen soll, ist das wohl die größte Baustelle: Alle Webseiten müssen komplett auf mobile Nutzungsfähigkeit umgestellt werden. Das Chipkarten-Lesegerät für den Betatest Das Chipkarten-Lesegerät für den Betatest
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

AusweisApp2 über Testflight beziehen

Da sich die AusweisApp2 im Betatest befindet, kann sie noch nicht über den regulären Appstore von Apple bezogen werden. Zunächst muss der Interessent aus dem Appstore die App "Testflight" laden. Testflight ist eine App, in der Entwickler Betaversionen zukünftiger Apps für ausgewählte Interessenten zum Download bereitstellen können. Die noch unfertige App wird dann über Testflight ganz regulär auf dem Gerät des Nutzers installiert.

Nach der Installation auf dem iPad und dem Start der AusweisApp2 (bei ausgeschaltetem Bluetooth-Modul) schaltet die App Bluetooth ein und nimmt erstmals Kontakt mit dem Lesegerät auf. Bei diesem muss der Akku allerdings über einen gewissen Stand von etwa 50 Prozent geladen sein, ansonsten hat die Koppelung bei unserem Lesegerät nicht funktioniert. Der Kartenleser wird durch das Einstecken des Personalausweises eingeschaltet, notfalls gibt es auch einen Powerknopf auf der Rückseite des Lesegeräts.

Nun zeigt die AusweisApp2 einmalig einen Zahlencode an, die über die Touch-Zifferntastatur des Kartenlesers eingegeben werden muss, dann ist die Koppelung vollzogen. Der ReinerSCT cyberJack Wave hat übrigens auch ein eigenes Menü, in dem beispielsweise die Bluetooth-Koppelung wieder aufgehoben werden kann. Das Menü wird über die Klammeraffe-Taste aufgerufen. Über dieses Menü können auch die Displayhelligkeit und Leuchtdauer des Displays und das haptische Tastenfeedback verändert werden.

Nun gehts an die Grundfunktion der AusweisApp2 - das Auslesen des eigenen Personalausweises. Dabei schildern wir, welche Probleme mit der PIN aufgetreten sind und wo man den elektronischen Personalausweis momentan überhaupt einsetzen kann.

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