Öfferntlich-Rechtliche

Umfrage: 35 Prozent wollen Abschaffung von ARD und ZDF

Eine Umfrage des Markt- und Meinungs­for­schungs­insti­tuts Ipsos zeigt, dass nur eine Minder­heit der Deut­schen dafür ist, dass das öffent­lich-recht­liche Rund­funk­system in seiner aktu­ellen Form weiter­besteht. 35 Prozent wollen sogar ARD und ZDF voll­ständig abschaffen.
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Immer wieder wird in Deutsch­land über den Fort­bestand des öffent­lich-recht­lichen Rund­funks disku­tiert. Eine Umfrage des Markt- und Meinungs­for­schungs­insti­tuts Ipsos zeigt nun, dass nur eine Minder­heit der Deut­schen dafür ist, dass das öffent­lich-recht­liche Rund­funk­system in seiner aktu­ellen Form weiter­besteht. Ledig­lich knapp jeder Dritte (30 Prozent) spricht sich dafür aus, dass ARD und ZDF wie bisher eigen­stän­dige Fernseh- und Online-Programme bereit­stellen sollen. 35 Prozent würden hingegen eine Zusam­men­legung der beiden Sender begrüßen. Weitere 35 Prozent sind für eine voll­stän­dige Abschaf­fung des öffent­lich-recht­lichen Rund­funks in Deutsch­land.

Der Vorsit­zende der ARD, Tom Buhrow, hatte kürz­lich neben anderen Vorschlägen zur Reform der Öffent­lich-Recht­lichen die Idee ins Spiel gebracht, die Fernseh- und Online-Programme von ARD und ZDF in einem über­regio­nalen Sender zusam­men­zulegen.

Deut­liche Pola­risie­rung zwischen Grünen- und FDP-Anhän­gern

Ipsos-Umfrage Ipsos-Umfrage
Bild. Ipsos
Blickt man auf die Partei­anhän­ger­schaft der Befragten, zeigen sich deut­liche Unter­schiede. Während sich unter den Anhän­gern der Grünen fast die Hälfte (46 Prozent) für einen Fort­bestand von ARD und ZDF in ihrer jetzigen Form ausspricht, tut dies bei FDP und Union mit jeweils 25 und 28 Prozent nur etwa jeder Vierte.

Ein ähnlich großer Anteil der Wähler­schaft des bürger­lichen Lagers befür­wortet indessen eine voll­stän­dige Abschaf­fung des öffent­lich-recht­lichen Rund­funks (FDP: 27 Prozent, Union: 30 Prozent). Unter den Grünen-Anhän­gern trifft dieser Vorschlag derweil nur bei etwa jedem achten Befragten (13 Prozent) auf Zustim­mung. Die Unter­stützer der SPD ordnen sich dazwi­schen ein: Von ihnen würden 37 Prozent einen Fort­bestand des öffent­lich-recht­lichen Rund­funks in seiner jetzigen Form begrüßen, aber auch 26 Prozent dessen voll­stän­dige Abschaf­fung befür­worten.

Beson­ders beliebt ist jedoch der Vorschlag einer Zusam­men­legung der beiden Sender, insbe­son­dere bei den beiden bürger­lichen Parteien. Diesen bevor­zugen 48 Prozent der FDP-Anhänger sowie 42 Prozent der Unions-Wähler. Aber auch unter der Anhän­ger­schaft von Grünen und SPD ist dieses Szenario mit 41 und 37 Prozent Zustim­mung relativ beliebt.

Sowohl AfD- als auch Linken-Anhänger spre­chen sich mit 62 bezie­hungs­weise 37 Prozent über­durch­schnitt­lich oft für eine Abschaf­fung der Öffent­lich-Recht­lichen aus, wobei die AfD prozen­tual deut­lich hervor­sticht. Unter­stützer der Links­partei stehen zu relativ großen Teilen (37 Prozent) auch einer Zusam­men­legung der beiden Sender nicht abge­neigt gegen­über.

Geringe Unter­schiede zwischen Ost und West

Zwischen den Befragten aus Ost- und West­deutsch­land zeigen sich dagegen nur geringe Unter­schiede, auch wenn in West­deutsch­land (31 Prozent) etwas mehr Menschen für einen eigen­stän­digen Fort­bestand von ARD und ZDF sind als in Ostdeutsch­land (26 Prozent). Einer Abschaf­fung stehen Ostdeut­sche (38 Prozent) im Gegenzug leicht posi­tiver gegen­über als Menschen in West­deutsch­land (34 Prozent).

Den Vorschlag einer Zusam­men­legung von ARD und ZDF bewerten Ost- und West­deut­sche mit jeweils 37 und 35 Prozent Zustim­mung recht ähnlich.

Größere Diskre­panzen bei Alter und Einkommen

Während bei den jüngeren und mittel­alten Personen im Alter von 18 bis 39 bzw. 40 bis 59 Jahren nur etwa jeder Vierte (24 und 26 Prozent) angibt, dass der Rund­funk in seiner jetzigen Form weiter­bestehen soll, tun dies in der Alters­gruppe der 60- bis 75-Jährigen ganze 42 Prozent. Für eine Abschaf­fung spre­chen sich indessen bei den beiden jüngeren Gruppen 38 bezie­hungs­weise 36 Prozent der Befragten aus. Unter den Älteren stehen dieser nur 30 Prozent positiv gegen­über.

Beim Einkommen gestalten sich die Unter­schiede ähnlich: Personen mit Haus­halts­ein­kommen bis 2000 Euro netto im Monat bevor­zugen eine Abschaf­fung des öffent­lich-recht­lichen Rund­funks mit 40 Prozent deut­lich stärker als Personen mit höherem Einkommen von mehr als 4000 Euro im Monat (29 Prozent).

Laut einer Studie von ARD und ZDF surfen mehr ältere Menschen im Netz.

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