AG Sat/ZVEI: Sat-Anlagen bald auf HD umrüsten
Nahezu flächendeckend hat sich in Deutschland der HDTV-Empfang beim Fernsehen durchgesetzt. Seit vielen Jahren gehört diese Empfangsmöglichkeit bei den TV-Geräten zum Standard und nur noch wenige Haushalte in Deutschland empfangen die frei verfügbaren Programme der ARD in der Standard-Auflösung (SD) über Satellit.
Die ARD hat sich vor diesem Hintergrund dazu entschieden, Anfang 2025 die Ausstrahlung in SD-Qualität über Satellit für "Das Erste" und alle dritten Landesrundfunkanstalten einzustellen. Bereits heute sind alle ARD-Programme in hochauflösender HD-Qualität kostenfrei verfügbar.
Nicht nur Privathaushalte von Umstellung betroffen
Auch das WDR Fernsehen wird ab 2025 nur noch in HD via Satellit verbreitet
Foto: WDR
Zwar betrifft der Ausstrahlungs-Stopp nur die Satellitenverbreitung, da die Kabelnetzbetreiber ihr Signal aber ebenfalls vom Satelliten beziehen, ist davon auszugehen, dass es künftig auch im Kabelfernsehen ARD-Programme nur noch in HD geben wird. Die Arbeitsgemeinschaft Satellitenempfang (AG SAT) und der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) raten in diesem Zusammenhang, sich bereits frühzeitig mit der Umstellung auf HD-Empfang zu befassen. Das betrifft, neben den Privathaushalten, besonders Betreiber von Gemeinschafts-Empfangsanlagen und -kabelnetzen, wie beispielsweise Wohnanlagen, Hotels, Krankenhäusern oder Senioren- und Pflegeeinrichtungen.
Matthias Dienst, Vorsitzender der AG SAT, betont: "Der besondere Fokus bei der Umstellung liegt auf Gemeinschaftsanlagen. Der 7. Januar 2025 hört sich noch so weit weg an – das ist aber ein Trugschluss, berücksichtigt man die Abstimmungs-, Finanzierungs- und Planungsphasen bei Gemeinschaftsanlagen. Dazu kommen dann Bestell- und Lieferzeiten und zuletzt müssen die Anlagen, größtenteils im laufenden Betrieb, noch von zu wenig vorhandenen Fach-Handwerksbetrieben installiert und in Betrieb genommen werden. Gründe, noch länger beim SD-Empfang zu bleiben, gibt es nicht."
Carine Chardon, Bereichsleiterin Consumer im ZVEI, hebt hervor: "Nachdem die ARD bei 'ARD alpha' seit Ende 2021 und bei den gemeinsam mit dem ZDF betriebenen Programmen 'phoenix' und 'ARTE' seit Ende 2022 ausschließlich auf HD-Verbreitung setzt, bringt sie den Umstieg in das HDTV-Zeitalter nun konsequent zum Abschluss. Das Ende des Simulcast von SD und HD spart wichtige Ressourcen bei der Verbreitung und ist angesichts der Geräte- und Haushaltausstattung mit HD-Signalen auch absolut zeitgemäß. Wichtig ist dabei der frühzeitige Kommunikationsvorlauf, der es den institutionellen wie privaten Betroffenen ermöglicht, sich für die neue Situation auszustatten."
Empfangsgeräte ab 30 Euro
Grundsätzlich bedarf es für die HD-Nutzung eines – als extern angeschlossene Set-Top-Box oder im Fernseher integrierten – geeigneten Empfängers sowie eines Bildschirms, der die hochauflösende Bildqualität darstellen kann. Ob die TV-Programme bereits in HD empfangen werden, lässt sich im laufenden Programm entweder an dem Zusatz HD im Senderlogo oder beim Programmnamen in der Senderliste erkennen.
Erscheinen die HD-Programme trotz geeignetem Empfangsgerät nicht in der Programmliste, ist ein (manueller) Sendersuchlauf notwendig. Erscheinen keine HD-Sender unter den eingestellten Programmen, kann die Neuanschaffung eines HDTV-Geräts oder eines HD-Receivers erforderlich sein. HD-taugliche Satellitenreceiver gibt es bereits ab rund 30 Euro im Handel.
Die Mehrheit der TV-Nutzer hat vom "Nebenkostenprivileg" laut einer Umfrage keine Kenntnis: Nach Aufklärung sind gut die Hälfte dazu bereit, den Kabelanschluss zu kündigen, wenn Preis und Angebot stimmen.