Erhöhung

Rundfunkbeitrag soll auf 18,94 Euro steigen

Der Rund­funk­bei­trag soll von monat­lich 18,36 Euro um 58 Cent auf 18,94 Euro steigen. Wider­stand gegen die Erhö­hung kommt von sieben Bundes­län­dern.
Von mit Material von dpa

Der Rundfunkbeitrag liegt derzeit bei 18,36 Euro im Monat Der Rundfunkbeitrag liegt derzeit bei 18,36 Euro im Monat
Bild: dpa
Der Rund­funk­bei­trag soll ab 2025 laut vorläu­figen Berech­nungen von Finanz­experten von monat­lich 18,36 Euro um 58 Cent auf 18,94 Euro steigen. Das geht laut Medi­enbe­richten aus einem am Freitag bekannt­gewor­denen Entwurf des Exper­ten­gre­miums KEF hervor. Die Kommis­sion zur Ermitt­lung des Finanz­bedarfs der Rund­funk­anstalten wolle Anfang 2024 eine endgül­tige Empfeh­lung an die Bundes­länder abgeben, die das letzte Wort zur Beitrags­höhe haben, hieß es. Die Historie zeigt, dass die Länder sich in der Regel eng an der KEF-Empfeh­lung orien­tieren.

Der öffent­lich-recht­liche Rund­funk aus ARD, ZDF und Deutsch­land­radio wird im Wesent­lichen aus Einnahmen aus dem Rund­funk­bei­trag finan­ziert, den Haus­halte und Unter­nehmen zahlen. 2022 kamen 8,4 Milli­arden Euro für die Rund­funk­anstalten zusammen. Die Beitrags­höhe ist in einem Staats­ver­trag fest­gelegt, dem alle Länder einstimmig zustimmen müssen.

Mehrere Bundes­länder sind gegen Erhö­hung

Der Rundfunkbeitrag liegt derzeit bei 18,36 Euro im Monat Der Rundfunkbeitrag liegt derzeit bei 18,36 Euro im Monat
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Mit der nun wahr­schein­licher gewor­denen Empfeh­lung für eine Stei­gerung des Beitrags droht aller­dings erneut ein Konflikt. Mehrere Minis­ter­prä­sidenten haben schon seit Längerem klar­gemacht, dass sie eine Erhö­hung nicht mittragen werden, weil sie dafür keine Akzep­tanz in der Bevöl­kerung sehen. Wenn sich diese Länder gegen eine Erhö­hung stemmen sollten, ist damit zu rechnen, dass der Streit vor dem Bundes­ver­fas­sungs­gericht landen könnte.

Aus der Medi­enbranche gab es wiederum Kritik an den Länder­chefs, die sich schon auf Beitrags­sta­bilität fest­gelegt hatten. Sie hatten das noch während der laufenden KEF-Berech­nungen getan und damit das Ergebnis quasi vorweg­genommen. Die Über­prü­fung des Finanz­bedarfs ist mit der KEF staats­fern orga­nisiert.

Kosten­anstieg durch Infla­tion

Sach­sens Medi­enmi­nister Oliver Schenk (CDU) sagte der Deut­schen Presse Agentur (dpa), er gehe nicht davon aus, dass die Länder einstimmig der Erhö­hung zustimmen werden. "Man sieht, dass die Reform­bemü­hungen der Anstalten nicht ausrei­chend waren, um das Ziel der Beitrags­sta­bilität zu errei­chen." Er ergänzte: "Deshalb braucht es jetzt weiter Anstren­gungen von Anstalten und Politik, um eine Beitrags­erhö­hung zu vermeiden." Die öffent­lich-recht­lichen Häuser verweisen darauf, dass allein durch die Infla­tion Kosten gestiegen seien. Die Rede war von einer maßvollen Anmel­dung des Finanz­bedarfs für die Jahre 2025 bis 2028. Die aktu­elle Periode läuft noch bis Ende 2024, mindes­tens bis dahin gilt der monat­liche Rund­funk­bei­trag von 18,36 Euro.

Streit um Erhö­hung landete bereits vor Bundes­ver­fas­sungs­gericht

Schon bei der vergan­genen Verän­derung war das Bundes­ver­fas­sungs­gericht in Karls­ruhe einge­schaltet worden. ARD, ZDF und Deutsch­land­radio hatten geklagt, weil sich das Land Sachsen-Anhalt gegen eine Erhö­hung gestemmt hatte. Damals stand Sachsen-Anhalt um Minis­ter­prä­sident Reiner Haseloff (CDU) aller­dings allein da. Alle anderen Bundes­länder waren damals - anders als dieses Mal - bereit, der Erhö­hung zuzu­stimmen. Am Ende setzten die Bundes­ver­fas­sungs­richter die Stei­gerung um 86 Cent von 17,50 Euro auf 18,36 Euro in Kraft und rügten Sachsen-Anhalt. Diesmal haben sich neben Sachsen auch Bayern, Branden­burg, Meck­len­burg-Vorpom­mern, Nieder­sachsen, Nord­rhein-West­falen und Sachsen-Anhalt gegen eine Erhö­hung ausge­spro­chen.

Im Vorfeld wurde sogar speku­liert, dass der Rund­funk­bei­trag auf 19,91 Euro pro Monat steigen könnte.

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