Neues Abkommen

DAB+/DVB-T: ARD & ZDF dürfen weiter in Südtirol senden

Rund­funk­sender aus Deutsch­land sind weiterhin in Südtirol verfügbar. Für 2024 sind Live­streams via App geplant.
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Öffent­lich-recht­liche Fernseh- und Radio­pro­gramme aus Deutsch­land können in Südtirol für weitere fünf Jahre empfangen werden. Dies sieht die am 19. Dezember von der Landes­regie­rung geneh­migte Verein­barung zwischen der WDR-Media­group und dem Land Südtirol vor. Verant­wort­lich für die Verbrei­tung in der italie­nischen Auto­nomie-Provinz Bozen ist die öffent­lich-recht­liche Rund­funk Anstalt Südtirol (RAS). Diese strahlt keine eigenen Programme aus, sondern liefert Sender aus Öster­reich, der Schweiz und Deutsch­land per Re-Broad­cas­ting. Ziel­gruppe ist die deutsch­spra­chige Bevöl­kerung.

Diese deut­schen TV- und Radio­pro­gramme senden in Südtirol

Vom Sendestandort Hohe Scheibe in Südtirol werden auch deutsche TV- und Radiosender verbreitet Vom Sendestandort Hohe Scheibe in Südtirol werden auch deutsche TV- und Radiosender verbreitet
Foto: RAS
Zu den Fern­seh­pro­grammen, welche über das digital-terres­tri­sche fern­sehen DVB-T verbreitet werden, gehören:

  • Das Erste (ARD)
  • ZDF
  • Baye­risches Fern­sehen (BR)
  • KIKA
  • 3sat
  • ZDFneo
Zu den Hörfunk­pro­grammen im Digi­tal­radio DAB+ zählen:
  • Bayern 1
  • Bayern 2
  • Bayern 3
  • BR Klassik
  • BR24
  • BR Heimat
  • Die Maus
Ferner steuert Deutsch­land­radio die beiden Programme Deutsch­land­funk Kultur und Deutsch­land­funk Nova zu.

Strea­ming per App ab 2024

Neu einge­führt wird die Möglich­keit, die Programme, welche bereits terres­trisch über Fern­seher und Radio empfangen werden, auch online zu streamen: Die RAS arbeitet zurzeit an einer Appli­kation für mobile Geräte, über welche die Live­streams der deutsch­spra­chigen Sender auch in Südtirol verfügbar sein werden. Die Einfüh­rung der App ist für das Jahr 2024 geplant.

"Im Rahmen des Minder­hei­ten­schutzes nehmen Radio- und Fern­seh­pro­gramme aus dem deutsch­spra­chigen Raum eine wich­tige Rolle ein", erklärt Landes­haupt­mann Arno Kompat­scher. "Die Zusam­men­arbeit mit den Sendern aus Deutsch­land ermög­licht es, dass deutsch­spra­chige Südti­role­rinnen und Südti­roler Zugang zu einem erwei­terten Angebot an Infor­mationen in ihrer Mutter­sprache erhalten. Für viele sind die Programme aus Deutsch­land aus dem Alltag nicht mehr wegzu­denken."

Auch Touristen und Reisende profi­tieren

Von der Verbrei­tung deut­scher Programme in Südtirol profi­tieren auch Touristen und Auto­fahrer auf der Durch­reise. Die Signale sind über DAB+ von Inns­bruck bis an den Gardasee zu hören. So können sich Urlauber und Reisende per Digi­tal­radio nicht nur über Ereig­nisse in der Heimat erkun­digen, sondern ihre Reise­route aus Italien kommend besser planen und - beispiels­weise durch den Verkehrs­ser­vice in Bayern 1 und 3 - etwaige Staus in Bayern umfahren.

Sieben Bewerber haben ihre Anträge für freie DAB+-Kapa­zitäten in Berlin einge­reicht.

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