Ratgeber

Beste Surfbedingungen am Urlaubsort

Die optimale Internetnutzung im Ausland lässt sich vorab planen
Von Björn Brodersen

Wer zum schweren Reisegepäck sich nicht auch noch mit dem Laptop belasten möchte, kann für das Internetsurfen und E-Mail-Schreiben im Ausland auch auf Internetcafés ausweichen. Dort zahlt der Nutzer ein bestimmtes Entgelt für eine begrenzte Onlinedauer und kann sofort an einem der dort stehenden Rechner mit Internetanschluss lossurfen. Die Preise liegen in der Regel unter denen von kostenpflichtigen WLAN-Zugängen. Dafür muss der Nutzer oft Abstriche hinsichtlich der Zugriffsrechte und der Programme im Vergleich zum heimischen Internetzugang hinnehmen. Bereits zu Hause kann man sich über Websites wie www.worldofinternetcafes.de (deutschsprachig, nach eigenen Angaben 4774 Internetcafés in der Datenbank) oder www.cybercafes.com (englischsprachig, 4208 Internetcafés) informieren, wo in der Nähe des Hotels, der Ferienwohnung oder des Campingplatzes solche Internetcafés zu finden sind. Am besten vertraut man dabei nicht nur einer Internetcafé-Suchmaschine.

Besucher von Internetcafés sollten daran denken, dass die dort stehenden Rechner öffentlich zugänglich sind und somit Datendieben Gelegenheit bieten können, leicht an persönliche Informationen wie Benutzer- und Passwörter anderer Leute zu gelangen. Vor dem Surfen sollte der Nutzer deshalb - wenn möglich - die Autovervollständigen- sowie die Passwort-Speicher-Funktion im Internet-Browser ausschalten und dafür sorgen, dass der Browser keine Daten im Cache oder im Verlauf und keine Cookies speichert. Diese Einstellungen werden im Internet Explorer über die Rubrik "Internetoptionen" im Extras-Menü vorgenommen, beim Firefox heißt die Rubrik im Extras-Menü "Einstellungen". Auch am Ende einer Surfsession ist es möglich, den Cache und den Verlaufsordner zu leeren, um die Privatsphäre zu schützen.

Ansonsten kann es geschehen, dass andere Nutzer am selben Rechner später seine Eingaben nachverfolgen und sogar noch Zugriff auf dessen Freemail-Account haben und so ihre E-Mails lesen können. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass man sich nach dem E-Mail-Lesen und -Schreiben aus dem Dienst ausloggt, damit die temporären Nutzerdaten ihre Gültigkeit verlieren.

Kostenlose Freemail-Dienste sind im Urlaub praktisch

Für das Mailen im Ausland praktisch sind die kostenfreien Freemail-Dienste wie GMail, GMX, Hotmail oder web.de, bei denen die Nutzer die elektronischen Nachrichten über das Web-Interface abfragen können und nicht erst herunterladen müssen. Unterstützt der eigene Maildienst eine solche Abfrage nicht, lohnt es sich unter Umständen vor Reisebeginn schnell ein Freemail-Konto anzulegen und für die Urlaubsdauer Kopien der eingehenden Mails vom bisherigen Maildienst auf das Freemail-Konto automatisch weiterleiten zu lassen bzw. im Freemail-Konto als Sammeldienst für Nachrichten aus anderen Accounts einzurichten. Anleitungen zum Einrichten solcher Funktionen bieten in der Regel die Webmailer auf ihren Websites.

Wer noch gezielter eingehende E-Mails vorab filtern will, kann sich bei einigen Freemail-Diensten so genannte SMS-Alerts für bestimmte Kontakte einrichten. Trifft eine E-Mail dieses Bekannten im eigenen Postfach ein, wird der Nutzer darüber per Kurzmitteilung aufs Handy unterrichtet und kann dann kurz online gehen und die betreffende E-Mail abrufen oder lesen. Teilweise werden die SMS-Benachrichtigungen von den E-Mail-Providern kostenlos angeboten.

Fazit: Viele verschiedene Wege führen zum Ziel

Je nach Ausrüstung und gewählter Zugangsvariante unterscheiden sich die Kosten für den Internet-Einwahl im Ausland erheblich. Eine vergleichsweise einfache, schnelle und günstige Variante ist die Nutzung des kabellosen Internetzugangs per WLAN. Vor allem wenn größere Datenmengen übertragen werden sollen, lohnt sich die Nutzung eines Hotspots. Fast überall unterwegs kann man auch mit dem Smartphone oder PDA über Mobilfunktechnologie aufs Internet zugreifen, hier sind für den privaten Anwender bezahlbare Zugangsangebote allerdings noch schwer zu finden. Für viele die einfachste und übersichtlichste Lösung wird der Besuch eines Internetcafés sein, denn die notwendige Ausrüstung ist bereits vorhanden und der Zugang aufgebaut. Für alle Zugangsvarianten gilt: Die Nutzer sollten darauf achten, dass ihre Daten so gut wie möglich geschützt sind, besonders wenn es um den Umgang sensibler Angaben auf öffentlich zugänglichen Rechnern geht.

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Artikel aus dem Themenspecial "Reise und Roaming"