Leistungsbewertung

Angeblich erste interne Kritik am neuen Telekom-Chef Obermann

Der Spiegel berichtet über interne, Obermann-kritische Papiere
Von ddp / Thorsten Neuhetzki

Am neuen Telekom-Vorstandschef René Obermann kommt angeblich im eigenen Haus erste Kritik auf. In internen Papieren werde beispielsweise die Leistung Obermanns als Chef der Handy-Sparte T-Mobile kritisch hinterfragt, berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel heute vorab.

So seien die Auslandstöchter in Großbritannien, Österreich und den Niederlanden bei genauer Betrachtung "margenschwach" und lägen "signifikant" unter europäischem Marktniveau. Auch die Kapitalrendite von T-Mobile werde in den Berechnungen kritisch gesehen. Unter Berücksichtigung aller Abschreibungen, heiße es, liege sie selbst im Jahr 2009 noch bei mageren 6,3  Prozent.

Wie das Magazin weiter schreibt, stützt sich die von Obermann mit Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel abgestimmte Zukunftsstrategie der Telekom im Wesentlichen auf bereits bekannte Pläne. Kernpunkte seien die Umstellung der derzeitigen Festnetztechnik auf Internet-Technik, wodurch in den nächsten Jahren bis zu 30 Prozent der Kosten eingespart werden sollen. Außerdem sollen das Zusammenwachsen von Fest- und Mobilfunknetz beschleunigt und der notwendige Personalabbau zügig vorangetrieben werden.

Die Rolle des Finanzinvestors Blackstone bei der Ablösung von Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke ist zudem laut Magazin gewichtiger als bisher angenommen. Der Telekom-Großaktionär habe vor wenigen Wochen sogar eine Art Sanierungsplan für das Unternehmen im Bundesfinanzministerium vorgestellt. Der Bund ist größter Telekom-Aktionär. Der Elf-Punkte-Plan sehe unter anderem einen Verkauf der Telekom-Sparte T-Systems vor. Außerdem fordere Blackstone in dem Papier ein groß angelegtes Aktienrückkaufprogramm, um den Kurs der dümpelnden T-Aktie zu beleben. Das Papier und die Kritik seien im Finanzministerium auf großes Interesse gestoßen, hieß es.

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