Management

Telekom: Weitere Wechsel in der Führungsetage (aktualisiert)

Achim Berg wird neuer Microsoft-Deutschland-Chef
Von ddp / dpa / Björn Brodersen

Der Vorstand der Deutschen Telekom steht wie bereits vermutet nach dem Wechsel an der Konzernspitze vor einem weitreichenden Umbau. Wie schon seit einiger Zeit geplant, werde Personalvorstand Heinz Klinkhammer seinen Posten freiwillig vor Ablauf seines Vertrags räumen, verlautete heute aus Unternehmenskreisen. Der Nachfolger werde aus dem Konzern kommen und stehe nach einem Auswahlverfahren bereits fest. Vor der Ablösung stehe zudem der Chef der Festnetzsparte T-Com, Walter Raizner.

Der Vorstandsumbau soll in den kommenden Wochen vom neuen Telekom-Chef René Obermann vorbereitet und möglicherweise bereits auf der turnusgemäßen Sitzung des Aufsichtsrats am 5. Dezember beschlossen werden, wie es in den Kreisen hieß. Obermann hatte am Montag die Nachfolge von Kai-Uwe Ricke angetreten, der auf Druck der Großaktionäre Bund und Blackstone zurückgetreten war. Neben dem Wechsel in den Ressorts Personal und Festnetz muss noch ein Nachfolger für Obermann an der Spitze von T-Mobile gefunden werden. Eine Zusammenlegung von T-Mobile und T-Com sei zwar nicht ausgeschlossen, vorerst aber nicht geplant, hieß es im Umfeld des Bonner Konzerns. Die Telekom lehnte einen Kommentar dazu ab.

Raizner und Klinkhammer stehen vor dem Abschied

T-Com-Vorstand Raizner war vor allem wegen dem anhaltend hohen Kundenrückgang und der späten Einführung der Bündeltarife in die Kritik geraten. In den vergangenen Wochen hatte Raizner zunehmend an Einfluss verloren. So wurde ihm zunächst die Leitung der Vertriebsorganisation T-Punkte entzogen, später kündigte der Konzern die Aufspaltung von T-Com an. Die rund 45 000 Mitarbeiter im Service- und Callcenter-Bereich sollten in eigene Sektionen ausgelagert werden.

Mit Klinkhammer steht ein Urgestein des Telekom-Vorstands vor dem Abschied. Der Manager zeichnet sich für den umfassenden Umbau der Telekom-Belegschaft verantwortlich. Seit der Privatisierung vor zehn Jahren baute der Bonner Konzern 100 000 Stellen ohne betriebsbedingte Kündigungen ab. Sein Vertrag läuft noch bis Mitte 2008.

Eick bei Neubesetzung der Spitze erneut nicht berücksichtigt

Unklar ist, ob Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick seinen Hut nehmen wird. Der Manager, so wird in der Branche spekuliert, könnte an einem Vorstandsposten außerhalb der Telekom interessiert sein, weil er erneut bei der Neubesetzung der Telekom-Spitze nicht zu Zuge gekommen war. Bereits nach dem Rücktritt von Ron Sommer Mitte 2002 wurde Eick als ein möglicher Nachfolger gehandelt. Diesmal wurden ihm erneut Ambitionen auf den Vorstandsvorsitz beim größten europäischen Telekommunikaktionskonzern nachgesagt. Eick hatte sich aber stets loyal sowohl damals zu Sommer wie auch zu Ricke gezeigt.

Laut den Kreisen steht der Vorstand für den Geschäftskundenbereich, Lothar Pauly, nicht zur Disposition. Der frühere Siemens-Manager war erst im Oktober vergangenen Jahres zur Telekom gewechselt, daher gebe es keine Veranlassung, Pauly abzulösen.

Achim Berg wird Chef von Microsoft Deutschland

Ein enger Mitarbeiter des künftigen Telekom-Vorstandsvorsitzenden René Obermann wird dagegen Chef von Microsoft Deutschland: Achim Berg. Der Wechsel solle zügig erfolgen, wie es heute im Umfeld von Microsofthieß. Berg war bis Ende Oktober Bereichsvorstand für Vertrieb und Service bei der Telekom-Festnetzsparte T-Com. Er trug damit seit Mai 2002 mit die Verantwortung für einen der heißesten Bereiche des Konzerns. Auch das manager magazin berichtet unter Berufung auf informierte Kreise, dass Berg neuer Deutschlandchef von Microsoft werde.

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