Epidemie

Apple: Corona-Virus beeinträchtigt die Lieferkette

Die iPhone-Erlöse wachsen nach längeren Rück­gängen wieder - und schon kann Apple wieder Rekord­zahlen vermelden. Zu Weih­nachten verkauften sich auch die Apple Watch und die AirPods-Ohrhörer stark. Das Coro­navirus beein­träch­tigt die Liefer­kette - aber in Grenzen.
Von dpa /

Das iPhone verkaufte sich im Weihnachtsgeschäft gut Das iPhone verkaufte sich im Weihnachtsgeschäft gut
Bild: dpa
Nach einem Rekord-Weih­nachts­geschäft mit gut 22 Milli­arden Dollar Quar­tals­gewinn muss Apple gegen Turbu­lenzen durch das neue Coro­navirus ankämpfen. Einige Zulie­ferer­betriebe befänden sich in der beson­ders betrof­fenen Region rund um die Stadt Wuhan, sagte Konzern­chef Tim Cook. Es gebe aber alter­native Quellen für ihre Produkte. Unklar sei die weitere Entwick­lung bei anderen Zulie­ferern, bei denen die übliche Auszeit zum chine­sischen Neujahrs­fest zum Teil um eine Woche verlän­gert worden sei.

Der Konzern habe einen Apple Store in China geschlossen und Reisen von Mitar­beitern in das Land redu­ziert, sagte Cook in einer Tele­fonkon­ferenz am späten Dienstag. Auch einige chine­sische Einzel­handels­partner hätten Geschäfte geschlossen oder die Öffnungs­zeiten verkürzt und in die Läden kämen weniger Käufer. Das iPhone verkaufte sich im Weihnachtsgeschäft gut Das iPhone verkaufte sich im Weihnachtsgeschäft gut
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Rekord­zahlen im Weih­nachts­geschäft

Die Unsi­cher­heit rund um das Coro­navirus sei der Grund dafür, dass bei der Umsatz­prognose für das laufende Quartal eine unge­wöhn­lich breite Spanne von 63 bis 67 Milli­arden Dollar gewählt worden sei, sagte Apple-Finanz­chef Luca Maestri. Das ist aber in jedem Fall ein deut­liches Plus im Vergleich zu den 58 Milli­arden Dollar Umsatz im Vorjah­resquartal.

Im jüngsten Weih­nachts­quartal über­wand Apple unter­dessen die längere Schwäche im iPhone-Geschäft und schloss es mit Rekord­zahlen ab. Der Quar­tals­gewinn erreichte 22,2 Milli­arden Dollar (20,12 Mrd. Euro) nach knapp 20 Milli­arden Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg im Jahres­vergleich um neun Prozent auf 91,8 Milli­arden Dollar.

Beim iPhone, dem mit Abstand wich­tigsten Produkt des Konzerns, gab es nach einigen Quar­talen mit Rück­gängen ein deut­liches Umsatz­plus von 7,6 Prozent auf knapp 56 Milli­arden Dollar. Apple macht keine Angaben zur Anzahl der verkauften Geräte mehr. Im vergan­genen Herbst waren zum Teil teurere neue Modelle auf den Markt gekommen.

Auch Apple Watch und AirPods verkaufen sich gut

Eine tragende Säule des erfolg­reichen Weih­nachts­quar­tals waren die kleinen trag­baren Geräte wie die Computer-Uhr Apple Watch und die AirPods-Ohrhörer sowie das Abo-Geschäft mit Diensten.

Das Geschäft der Sparte mit den Weara­bles schoss um fast 37 Prozent auf gut zehn Milli­arden Dollar hoch. Es hat damit erst­mals den Umsatz mit Mac-Compu­tern über­holt, der auf 7,1 Milli­arden Dollar zurück­ging. Apple hatte in der Weih­nachts­zeit neben einer neuen Watch-Genera­tion auch eine verbes­serte - und teurere - Pro-Version der AirPods heraus­gebracht.

Bei den Services wie Apple Music oder dem iCloud-Spei­cher gab es ein Plus von rund 17 Prozent auf 12,7 Milli­arden Dollar. Apple hat nun 480 Millionen Abo-Kunden. Das Ziel von 500 Millionen Kunden werde nun im laufenden Vier­teljahr erreicht, sagte Maestri. Zum Jahres­ende will Apple nun 600 Millionen Abo-Kunden haben. Das Geschäft mit iPad-Tablets schrumpfte unter­dessen um elf Prozent auf knapp sechs Milli­arden Dollar.

Im Weih­nachts­geschäft 2018 hatte Apple einen unge­wöhn­lichen Rück­schlag mit einem Umsatz­rück­gang erlitten. Der Konzern machte dafür vor allem eine Abschwä­chung im China-Geschäft verant­wort­lich. Jetzt legten die Erlöse in China von 13,2 auf 13,6 Milli­arden Dollar zu.

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