iPhone 15: EU-Parlament verbietet Apple die USB-C-Drossel
Dass USB-C in der EU zum Standard wird, passt Apple nicht. Mit zertifizierten Kabeln wollte der Hersteller Kapital aus diesem Gesetz schlagen. Günstige Produkte ohne diese Zertifizierung hätten langsameres Aufladen und eine gedrosselte Datenübertragung zur Folge. Der zuständige Parlamentsabgeordnete wurde jetzt auf dieses unlautere Vorhaben aufmerksam. Eine solche Maßnahme verstößt gegen das von ihm ausgehandelte Gesetz. Besagte Regelung wurde am 29. März genehmigt. Apple sollte an einem Treffen des Europäischen Parlaments teilnehmen, erschien jedoch nicht. Der Abgeordnete ist verärgert und will sich schriftlich an den Hersteller wenden.
Apples USB-Kabel-List wurde durchschaut
Der Parlamentsabgeordnete will keinen Ladekabel-Müll mehr
Alex Agios Saliba
Wenn schon nicht mehr die eigenen Lightning-Kabel für künftige iPhones verwendet werden können, dann sollen es wenigstens optimierte USB-C-Kabel sein. Mit diesem Ansatz wollte Apple in der EU trotz aufgezwungener Technologie seine Einnahmen steigern. Ausschließlich mit dem Partnerprogramm MFi (Made For iPhone / iPad / iPod) besäßen diese einen speziellen Chip. Dieser würde die volle Übertragungsrate beim Aufladen und der Datenübertragung freischalten. Foxconn soll bereits mit der Fertigung solcher USB-C-Kabel begonnen haben. Möglicherweise landen diese aber im Elektroschrott-Container.
Alex Agios Saliba, seines Zeichens Europa-Parlamentsabgeordneter und zuständig für das Gesetz des einheitlichen USB-Kabels, äußert seine Empörung auf Facebook. „Ich werde Apple nicht machen lassen, was sie wollen!“, leitet er seinen Beitrag ein. Ihn ereilten internationale Berichte, dass Apple versucht, die Regelung des gemeinsamen Ladegeräts zu umgehen. Deshalb rief das Europäische Parlament ein dringendes Treffen mit der EU-Kommission ein. „Grundsätzlich wird erwartet, dass Apple ein neues iPhone herausbringt, das USB-C haben wird, aber wenn Sie kein Original-Ladegerät von Apple kaufen, wird die Ladegeschwindigkeit geringer sein.“
Direkter Gesetzesverstoß des Herstellers befürchtet
Sollten sich die Informationen rund um modifizierte USB-C-Kabel bewahrheiten, wäre dies dem Abgeordneten zufolge ein direkter Gesetzesverstoß. Am 29. März 2023 wurde die Regelung für den europaweiten Standard genehmigt. Es gab auch ein dazugehöriges Treffen, bei dem der iPhone-Schöpfer mit Abwesenheit glänzte. Nun will das Europäische Parlament „formell an dieselbe Firma diesbezüglich schreiben“, so Saliba. Er sieht sich in der Pflicht, Konsumenten vor solchen Maßnahmen zu schützen: „Große Unternehmen wie Apple können nicht weiterhin auf Kosten der Rechte unserer Verbraucher tun, was sie wollen.“ Eine Reaktion des Herstellers steht bislang aus.
Eine physische SIM-Karte hat bei Apples Handys wohl bald ausgedient. Anscheinend ist das iPhone 15 auf eSIM beschränkt.