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USB OTG: USB für den mobilen Einsatz

Mit USB OTG kann man USB-Sticks- und -Geräte auch an Smart­phones und Tablets nutzen. Wir erklären, welche Voraus­set­zungen hierfür nötig sind.
Von / Julian Ruecker

USB-OTG-Adapter USB-OTG-Adapter
Foto: Hama
Immer wieder taucht bei USB-Geräten ein Hinweis auf, dass eine Nutzung an Smart­phones nur möglich ist, wenn das Gadget USB-OTG-taug­lich ist.

USB OTG heißt ausge­spro­chen "USB On-The-Go", also USB für den mobilen Einsatz. Es handelt sich um einen USB-Stan­dard, der es möglich macht, USB-Daten­sticks, aber auch sons­tige USB-Geräte wie Maus oder Tastatur, TV- oder Radio-Stick, an einem mobilen Endgerät, also beispiels­weise an einem Smart­phone oder Tablet, zu nutzen. Mit USB OTG können Nutzer verschie­dene Endge­räte wie Smart­phones, Digi­tal­kameras oder Drucker direkt mitein­ander verbinden. Wer beispiels­weise Bild­dateien von der Digi­tal­kamera aufs Smart­phone über­tragen möchte, muss diese nicht zunächst auf die Fest­platte eines PCs oder eines Note­books spei­chern. Außerdem kann der User Daten von USB-Sticks wie Bilder, Videos oder PDF-Dateien, aber auch Fern­sehen über DVB-T2 oder Radio über UKW und DAB+ mit entspre­chenden Apps direkt am Smart­phone nutzen.

Smart­phone und Tablet muss Stan­dard unter­stützen

USB-OTG-Adapter USB-OTG-Adapter
Foto: Hama
Es reicht, wenn eines der beiden mittels USB-OTG verbun­denen Geräte den USB-OTG-Stan­dard unter­stützt, in der Regel das Smart­phone. USB OTG ist seit der Version Android 3.1 in die Soft­ware inte­griert. Zugleich muss aber auch die Hard­ware des Smart­phones kompa­tibel zu OTG sein. Zwar verfügen immer mehr Tablets und Smart­phones über den OTG-Stan­dard, vor allem bei preis­güns­tigen Smart­phones oder Tablets ist das aber oft nicht der Fall.

Ob die Gadgets für USB OTG taug­lich sind, sehen Kunden direkt auf dem Produkt oder der Verpa­ckung. Hier ist unter dem übli­chen USB-Logo zusätz­lich ein grüner Pfeil mit der Aufschrift "OTG" vorhanden. In Online-Shops verweisen zudem entspre­chende Hinweise in der Produkt­beschrei­bung auf dieses Feature.

Wer sich nicht sicher ist, ob das Smart­phone mit dem USB-OTG-Stan­dard kompa­tibel ist, kann dies auch mit kosten­losen Apps wie "USB Host Diagno­stics", die sich im Google Play Store herun­ter­laden lassen, prüfen. Ist das Smart­phone oder Tablet mit USB OTG ausge­stattet, sollte die App den Stick inner­halb von wenigen Sekunden erkennen.

Zur Verbin­dung von USB-Geräten mit Smart­phone oder Tablet benö­tigen Kunden zudem einen USB-OTG-Adapter (Verbin­dung USB auf Mini-/Micro-USB oder USB-C). Diesen gibt es bereits zu Preisen ab einem Euro in Online-Shops. Dabei ist der Markt der OTG-Adapter sehr viel­fältig. Viele OTG-Adapter enthalten nur einen USB-Stecker (zum Anschluss an das Smart­phone) und eine USB-A-Buchse (für den Anschluss des anderen USB-Geräts). Andere OTG-Adapter enthalten zudem Steck­plätze für eine SD- und/oder eine Micro-SD-Karte und eignen sich damit auch als mobiler Karten­leser. Manche USB-Spei­cher­sticks haben einen einge­bauten USB-OTG-Adapter und können dann wahl­weise direkt an einen PC oder ein OTG-fähiges Smart­phone ange­schlossen werden, aber nicht an beides gleich­zeitig.

Was OTG-Adapter für USB-C angeht ist zu erwähnen, dass es diese streng genommen gar nicht gibt. Dies ist schlicht ein Marke­ting-Begriff. Wer nach einem USB-C-OTG-Adapter sucht, möchte und bekommt eigent­lich einen Legacy-Geräte-Adapter. Auf einer eigenen Ratge­ber­seite wird dieser Sach­ver­halt näher beleuchtet.

Inzwi­schen auch für Apple

Auch Apple-Endge­räte wie das iPhone mit iOS oder das iPad mit iPadOS lassen sich mit entspre­chenden USB-OTG-Kabeln und/oder Adap­tern mit Peri­pherie ausstatten. Als offi­zielles Zubehör sind hier Beispiels­weise Adapter von Light­ning oder USB-C auf eine USB-A-Buchse erhält­lich. Daneben gibt es jedoch noch weitere Verbin­dungs­mög­lich­keiten wie von Light­ning auf USB-C oder VGA. Auch ein Adapter für einen SD-Karten­leser oder eine HDMI-Buchse stehen zu Auswahl. Mit der großen Anzahl an Adap­tern und Verbin­dungs­mög­lich­keiten sollte Apple viele Einsatz­gebiete abge­deckt haben.

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