Bilanz

Apple: Dank Diensten, Watch & Airpods auf Wachstumskurs

Apple kommt bisher trotz des etwas geschrumpften iPhone-Geschäfts gut durch die Corona-Krise. Dienste, Apple Watch und Airpods halten den Konzern auf Wachs­tums­kurs.
Von dpa /

Apple kommt bisher trotz des etwas geschrumpften iPhone-Geschäfts gut durch die Corona-Krise. Im vergan­genen Quartal legte der Umsatz um einen Prozent auf 58,3 Milli­arden Dollar (53,7 Mrd Euro) zu. Den Ausschlag dafür gaben das Dienste-Geschäft etwa mit Apps und Strea­ming-Abos sowie soge­nannte Weara­bles wie die Computer-Uhr Apple Watch und die AirPods-Ohrhörer. Ursprüng­lich hatte Apple für das Quartal einen Umsatz von bis zu 67 Milli­arden Dollar in Aussicht gestellt. Unterm Strich verbuchte Apple einen Gewinn von 11,25 Milli­arden Dollar - nah an den 11,56 Milli­arden des Vorjah­res­quar­tals. Apple weiter auf Wachstumskurs Apple weiter auf Wachstumskurs
Foto: teltarif.de
Bei seinem wich­tigsten Produkt, dem iPhone, hatte Apple im vergan­genen Quartal wegen des Corona-Ausbruchs mit Turbu­lenzen in der Liefer­kette und einer gedämpften Nach­frage vor allem in China zu kämpfen. Der Umsatz im iPhone-Geschäft sank entspre­chend um 6,7 Prozent auf knapp 29 Milli­arden Dollar, wie Apple nach US-Börsen­schluss am Donnerstag mitteilte. Konzern­chef Tim Cook sprach von einem "Schock" für die Zulie­fer­er­kette. Auch bei Mac-Compu­tern und iPad-Tablets sanken die Erlöse. Zu verkauften Stück­zahlen macht Apple seit einiger Zeit keine Angaben mehr.

iPhone-Verkäufe um 9 Prozent gesunken

Nach Berech­nungen der Markt­for­schungs­firma Stra­tegy Analy­tics sanken die iPhone-Verkäufe im vergan­genen Quartal um neun Prozent auf 39,2 Millionen Geräte, während der gesamte Smart­phone-Markt um 17 Prozent schrumpfte.

Doch Apples Service-Geschäft zog zugleich um mehr als 16 Prozent auf 13,35 Milli­arden Dollar an. Bei der Sparte mit der Apple Watch und den Airpods stiegen die Erlöse sogar um gut 22 Prozent auf rund 6,3 Milli­arden Dollar. Das zeigt, dass der Kurs von Cook, das Apple-Geschäft über das iPhone hinaus auszu­bauen, funk­tio­niert.

Das Geschäft in Europa lief im vergan­genen Quartal beson­ders gut mit einem Zuwachs von 9,5 Prozent auf 14,3 Milli­arden Dollar.

Inter­esse an Gesund­heits­tech­no­lo­gien wird weiter steigen

Apple gab keine Umsatz­pro­gnose für das laufende Vier­tel­jahr ab. In der zweiten April-Hälfte habe der Konzern aber wieder eine stei­gende Nach­frage quer durch die Produkt­pa­lette verzeichnet, sagte Cook in einer Tele­fon­kon­fe­renz mit Analysten. Apple hatte während der Krise ein neues güns­ti­geres iPhone-Modell sowie ein iPad Pro auf den Markt gebracht. Cook geht davon aus, dass im laufenden Quartal das Geschäft mit iPads und Macs im Jahres­ver­gleich wachsen werde, wenn Menschen sich darauf einstellten, zu Hause zu arbeiten. Er rechnet insge­samt damit, dass nach der Krise Menschen mehr außer­halb des Büros arbeiten werden und das Inter­esse an Gesund­heits­tech­no­lo­gien anzieht.

30 Millionen Schutz­masken gespendet

Apple hatte zum Ende des Quar­tals Reserven von 193 Milli­arden Dollar bei 110 Milli­arden Dollar Schulden. Der Konzern hatte sich über die Jahre Geld geliehen, um damit unter anderem Ausschüt­tungen an Aktio­näre zu finan­zieren - da das bis zur US-Steu­er­re­form güns­tiger war, als die Auslands­ge­winne ins Heimat­land zu bringen.

Apple hob zugleich die Quar­tals­di­vi­dende an und stellte weitere 50 Milli­arden Dollar für Akti­en­rück­käufe bereit. Der Akti­en­kurs fiel im vorbörs­li­chen US-Handel heute zeit­weise um drei Prozent.

Apple habe in der Krise mehr als 30 Millionen Schutz­masken besorgt und gespendet sowie mehr als 7,5 Millionen Gesichts-Schutz­schilder herge­stellt, sagte Cook.

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