Corona bremst Apple

Prognose: 36 Prozent weniger iPhone-Auslieferungen

Ein Börsen-Experte rechnet mit 36 Prozent weniger iPhone-Auslie­fe­rungen im laufenden Geschäfts­quartal. Gene­rell sieht es wirt­schaft­lich für Apple derzeit eher bescheiden aus.
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Das iPhone SE (2020) Das iPhone SE (2020)
Apple
Der renom­mierte Finanz­dienst­leister Goldman Sachs prophe­zeit Apples iPhone-Sparte krisen­be­dingt einen großen Rück­gang der Auslie­fe­rungen um 36 Prozent. Am Frei­tag­morgen fiel die Apple-Aktie um 1,6 Prozent auf einen Wert von 282,13 US-Dollar. Das Kurs­ziel für die Aktie wurde um 7 Prozent auf 233 US-Dollar korri­giert.

Entspre­chend dieser Prognose rät das Unter­nehmen allen Aktio­nären zum Verkauf ihrer Anteile. Eine Empfeh­lung, welche der Wert­pa­pier­han­dels­kon­zern nur selten ausspricht. Trotz der prekären Situa­tion ist Goldman Sachs davon über­zeugt, dass Apple keine Stamm­kund­schaft verliert.

Auch Apple kämpft mit den Auswir­kungen der Pandemie

Das iPhone SE (2020) Das iPhone SE (2020)
Apple
Nicht nur Smart­phone-Welt­markt­führer Samsung, sondern der Groß­teil der Wett­be­werber hat bedingt durch die Still­le­gung zahl­rei­cher Produk­ti­ons­stätten ein Problem. So ist es wenig verwun­der­lich, dass sich auch Apples Akti­en­kurs auf Talfahrt befindet. Hier­zu­lande werden dem Wert­pa­pier derzeit 257,05 Euro beschei­nigt. Mitte Februar waren es noch 50 Euro mehr. Reuters berichtet zudem, dass am Frei­tag­morgen ein Tiefst­wert von 282,13 US-Dollar notiert wurde.

Dies wirkte sich auch negativ auf den S&P-Markt­index aus, ein Akti­en­index, der die 500 größten börsen­no­tierten US-Firmen zusam­men­fasst. Seit Februar 2019 fielen die Apple-Aktien dort um 13 Prozent. Goldman Sachs reagiert entspre­chend. Der Invest­ment­ban­king-Experte spricht im Schnitt für 46 Prozent aller Aktien eine Kauf­emp­feh­lung und für 39 Prozent ein Halten der Wert­pa­piere aus. Nur in 15 Prozent der Fälle lautet der Tipp „Verkaufen“ – und dazu zählt nun die Apple-Aktie. Ferner geht Goldman Sachs davon aus, dass die nächsten iPhone-Modelle aufgrund der begrenzten Reise­mög­lich­keiten erst im November den Markt errei­chen.

Stamm­kund­schaft soll weiterhin treu bleiben

Der Wert­pa­pier­han­dels­kon­zern sieht die Apple-User dennoch nicht auf Android umsteigen. Man gehe davon aus, dass die Anwender ihre aktu­ellen iPhones länger behalten oder eine güns­ti­gere Lösung des Konzerns wählen. Damit ist das Apple iPhone SE (2020) gemeint, welches bereits ab 479 Euro über die Laden­theke huscht. Mit dem güns­tigen Anschaf­fungs­preis erreicht der Hersteller auch preis­be­wusste Kunden, die ansonsten wohl zur Android-Konkur­renz gegriffen hätten.

Das Invest­ment­un­ter­nehmen Chase Invest­ment Counsel in Char­lot­tes­ville geht mit der Prognose von Goldman Sachs nicht ganz konform. Man erwarte zwar auch einen Rück­gang an iPhone-Auslie­fe­rungen, die ange­ge­benen 36 Prozent im derzei­tigen Quartal seien aber etwas extrem.

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