teltarif hilft: Sieben Telekom-Xtra-Cards nicht mehr aktivierbar
Telekom-Prepaidkarten unregistriert über Jahre aufbewahrt
Logo: Telekom, Grafik: amiganer-fotolia.com, Foto/Montage: teltarif.de
Mehrere Prepaidkarten auf Vorrat kaufen und zu Hause erst einmal in die Schublade legen? Rein theoretisch ist das möglich, doch eine gute Idee ist das nicht unbedingt. Denn Prepaidkarten können jederzeit mit Monatsfrist nicht nur vom Kunden, sondern auch vom Anbieter gekündigt und abgeschaltet werden. Das Problem: Wenn die Startersets nicht aktiviert wurden, hat der Provider möglicherweise gar keine Daten vom Kunden, beispielsweise wenn das Starterset im Supermarkt oder an der Tankstelle gekauft wurde.
Trotzdem erfährt teltarif.de ab und zu von Fällen, in denen Kunden unregistrierte Prepaidkarten erst einmal "gebunkert" haben. Meist folgt aber die böse Überraschung, wenn man - vielleicht nach Jahren - einen Aktivierungsvorgang starten will. teltarif.de musste einem betroffenen Kunden helfen.
Telekom-Prepaidkarten unregistriert über Jahre aufbewahrt
Logo: Telekom, Grafik: amiganer-fotolia.com, Foto/Montage: teltarif.de
Sieben unregistrierte Xtra-Cards fünf Jahre aufbewahrt
Mitte Januar schrieb uns ein teltarif.de-Leser:
Ich wollte soeben eine bisher nicht aktivierte Prepaidkarte "Xtra Card" der Telekom online aktivieren, was nicht funktionierte, und musste dann mit einer Google-Recherche feststellen, dass das a) mittlerweile gar nicht möglich ist und b) auch das Startguthaben in Höhe von 10 Euro angeblich verloren ist. Meine Frage: Ist das rechtlich okay? Denn ich kann nirgends ein Datum (weder Ablauf- noch Herstellungsdatum) entdecken - daher ging ich fest davon aus, dass die Karte so lange aktivierbar ist, wie die Telekom existiert. Besteht von Ihrer Seite eventuell die Möglichkeit, im Rahmen von "teltarif hilft" eine Kulanz-Lösung seitens der Telekom zu erreichen? Denn ich hatte diese und noch sechs weitere Xtra Cards vor rund fünf Jahren im Handel erworben (Kaufbeleg habe ich natürlich leider nicht mehr), mein Schaden beliefe sich auf rund 70 Euro. Danke.Bevor wir dem Leser anboten, bei der Telekom zu dieser Sache nachzufragen, informierten wir ihn zunächst einmal über die Gepflogenheiten bei Prepaidkarten: Bei Prepaidkarten ist es nämlich grundsätzlich so, dass diese keineswegs unaktiviert über einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden sollten, da die Provider dies als Desinteresse interpretieren und die Karten/Rufnummern irgendwann abschalten. Prepaidkarten sollten immer sofort nach dem Kauf aktiviert werden. Wir sandten dem Leser auch den Link zu einem ähnlichen Fall mit gebraucht gekauften Prepaidkarten, den wir hier beschrieben hatten: Gebrauchte Prepaidkarten waren nicht nutzbar.
Das Missverständnis mit dem Startguthaben
Die Leserzuschrift offenbart außer dem Irrtum, dass ein Provider auch ungenutzte und nicht registrierte Prepaidkarten bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag geschaltet lassen muss, ein zweites Missverständnis.
Denn mit der Bezahlung von 10 Euro hatte der Kunde seinerzeit lediglich die Dienstleistung und den Tarif gekauft, aber nicht das Startguthaben, das die Provider freiwillig gewähren. Das Startguthaben ist ein Bonus-Guthaben, das nach einer Kündigung oder Abschaltung der SIM nicht ausbezahlt werden muss. Ausbezahlt werden muss nur vom Kunden direkt aufgeladenes Guthaben, wie wir in unseren Ratgebern zur Gültigkeit von Prepaid-Guthaben sowie zur Auszahlung von Prepaid-Guthaben erläutert haben.
Wir ließen uns aber die entsprechenden SIM-Kartennummern und Rufnummern der sieben Xtra-Starterpakete geben und sandten diese im Auftrag des Kunden an die Telekom mit einer Beschreibung des Problems.
Telekom reagiert kulant
Obwohl die Telekom nicht zu einer Kulanzregelung in diesem Fall verpflichtet gewesen wäre, schrieb sie uns nach fünf Tagen:
Ich bin Ihnen noch die Antwort zu Ihrer Anfrage bezüglich Herrn [...] schuldig. Wie unten schon richtig erwähnt hat der Kunde keinen Rechtsanspruch mehr auf das Prepaid-Volumen. Wir haben Herrn [...] aus Kulanz ein Startguthaben von 70 Euro eingeräumt.Der Kunde bestätigte dies und ergänzte zur Abwicklung:
Das kann ich soweit bestätigen. Eine mögliche Schwierigkeit besteht darin, dass ich derzeit keinen Telekom-Mobilfunkvertrag habe. Frau [...] will sich schlau machen, ob auch die Buchung auf mein DSL-Konto möglich ist, und mich dann informieren. Anschließend gebe ich Ihnen wieder Bescheid.Bereits am darauffolgenden Tag erfuhr der Kunde von der Telekom-Mitarbeiterin, dass diese ihm das Guthaben von 70 Euro auf sein Bankkonto überweisen wird. Wieder eine Woche später schrieb uns der Kunde dann abschließend:
So, heute sind die 70 Euro auf meinem Bankkonto eingegangen. Vielen Dank nochmal für Ihre Bemühungen! Ich bin mir sicher, dass ich auf eigene Faust zumindest viel mehr Aufwand hätte betreiben müssen, falls ich überhaupt Erfolg gehabt hätte.Der vorliegende Fall zeigt also exemplarisch, dass es überhaupt keinen Sinn ergibt, SIM-Karten zu horten und unregistriert zu Hause aufzubewahren. Möglicherweise hat der Provider nämlich inzwischen nicht nur die Rufnummer neu vergeben, sondern der auf dem Starterpaket hinterlegte Alt-Tarif existiert im Kundensystem gar nicht mehr. In jedem Fall schlägt der Registrierungsversuch fehl.
Auch wenn Prepaidkarten aktiviert wurden, sollte man sie in einem eingeschalteten Handy lagern, damit man erfährt, wenn der Provider Vertragsänderungen oder eine Kündigung per SMS schickt, die - wie erläutert - zu jedem neuen Abrechnungszeitraum möglich sind.
Prepaidkarte aktivieren: Alle Möglichkeiten im Überblick
Auf weiteren Ratgeberseiten erläutern wir, welche Möglichkeiten es gibt, eine Prepaidkarte zu aktivieren: