Kritik

Illegale Downloads: Filmstudios verklagen VPN-Anbieter

Das Internet ist voller zwie­lich­tiger Ange­bote, deren Bezug durch die Sicher­heit eines VPN verlo­ckend wird. Nun wollen Film­stu­dios, dass die VPN-Anbieter handeln und Daten aufzeichnen.
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Zahl­reiche Film­stu­dios haben sich für eine Klage gegen diverse VPN-Anbieter zusam­men­geschlossen. Die Unter­nehmen sehen die Schuld für ille­gales Strea­ming und Down­loads ihrer Werke zum Teil bei den virtu­ellen privaten Netz­werken. So sollen diese verstärkt für den unlau­teren Konsum von Filmen und Serien genutzt werden. Die Studios fordern von den VPN-Betrei­bern, dass sie Webseiten blockieren, auf denen sich ille­gale Inhalte befinden. Darunter fallen verschie­dene Torrent-Portale wie The Pirate Bay. Ferner wird eine Daten­erfas­sung verdäch­tiger Personen verlangt.

Produk­tions­firmen stellen VPNs an den Pranger

Auch Rambo ist ein Opfer illegaler Downloads Auch Rambo ist ein Opfer illegaler Downloads
Lionsgate
Wer sich möglichst anonym im Internet bewegen möchte, verwendet häufig ein soge­nanntes Virtual Private Network, kurz VPN. Die Anwen­dung einer solchen Netz­werk­ver­bin­dung kann aus verschie­denen Gründen geschehen, etwa um persön­liche Daten zu schützen oder die Infra­struktur von Unter­nehmen abzu­sichern. Unter dem Deck­mantel der Anony­mität können solche Verfahren aber auch für geset­zes­wid­rige Akti­vitäten genutzt werden. Tatsäch­lich werben manche dubiose VPN-Anbieter aktiv, dass sich mit ihnen geschützte Inhalte risi­kofrei konsu­mieren lassen.

Das Magazin Torrent­freak (via Golem) macht auf eine Klage aufmerksam, welche auf der unlau­teren Ausnut­zung von VPN-Diensten basiert. Zu den Klägern zählen Film­stu­dios wie Mill­ennium Media und zahl­reiche andere Produk­tions­firmen von Werken wie "Rambo: Last Blood", "Angel Has Fallen", "Dallas Buyers Club" und "Hitman’s Body­guard". Die Verfah­rens­ein­lei­tung liegt dem US-ameri­kani­schen Bundes­staat Virginia vor. Es wird der Vorwurf erhoben, dass die ange­klagten Unter­nehmen auf Torrent-Seiten werben, mit ihrem Service straf­frei ille­gale Inhalte zu erhalten.

Die Forde­rungen der Film­stu­dios

In dem Doku­ment lautet eine Forde­rung an die VPN-Betreiber, Dienste wie Bitto­rent zu blockieren. Des Weiteren sollen sie dabei helfen, Personen ausfindig zu machen, die ille­gale Inhalte im Internet verteilen und konsu­mieren. Man erachte VPNs als wich­tiges Werk­zeug für ille­gale Streams und Down­loads. Außerdem würde man die Netz­werke nutzen können, um regio­nale Sperren von Dienst­leis­tern zu umgehen. So ist es möglich, beispiels­weise das US-Angebot von Netflix auch in anderen Ländern zu konsu­mieren.

Es seien Tausende von Urhe­ber­rechts­ver­let­zungen an VPN-Anbieter über­mit­telt worden. Diese sind aber nicht in der Lage, einzelne Personen eindeutig zu iden­tifi­zieren. Mit der Klage soll deshalb erreicht werden, dass die VPN-Anbieter die benö­tigten Infor­mationen aufzeichnen. Damit würde man aller­dings das ganze Konzept der virtu­ellen privaten Netz­werke ad absurdum führen.

Wie auch immer die Inhalte letzt­end­lich bezogen wurden, die Gerichte lassen bei ille­galen Down­loads keine Ausreden gelten.

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