Phishing via SMS und E-Mail: Amazon reicht Klage ein
Kunden des Shop-Riesen Amazon wurden in der jüngeren Vergangenheit global immer häufiger durch Phishing-Nachrichten kompromittiert. Als SMS oder E-Mail, meist maskiert als Gewinnspiel, gelangt eine Vielzahl gefälschter Mitteilungen auf die Mobilgeräte und Computer der Opfer. Wer den enthaltenen Link anklickt, kann aber freilich nichts gewinnen, sondern nur verlieren – und zwar seine Daten. Dem Händler ist dieses Gebaren ein Dorn im Auge, nun reichte er in den Vereinigten Staaten eine Klage gegen Unbekannt ein.
Betrugsversuche der eigenen Kunden findet Amazon nicht lustig
Natt Garun / The Verge
Amazon geht gegen Phishing vor
Die Chance, ein Fitnessarmband für eine kurze Umfrage zu erhalten, stellt ein vermeintliches Gewinnspiel von Amazon in Aussicht. Allerdings ist diese Verlosung nicht echt und sie stammt auch nicht vom Onlineshop. Per SMS oder E-Mail findet eine recht gut gefälschte Nachricht mit diesem oder ähnlichem Inhalt ihren Weg zu seinem Opfer. In 2020 wurden 771 solcher Betrugsfälle publik. Sean Hollister, Redakteur von TheVerge, war eines der jüngsten Opfer. Um sich einen Eindruck von der Qualität der Fälschung zu verschaffen, rief er den Link innerhalb der SMS auf.
Nach dem Öffnen wird der User auf eine Webseite weitergeleitet, welche von Design, Farben und Logos dem Amazon-Original gleicht. Dort findet die ominöse Umfrage statt. Der Zweck hinter dieser sei es, Käufern Produkte, die nicht von Amazon stammen, zu einem angeblich günstigen Preis aufzudrängen. Hierfür bekämen die Betrüger eine Provision von den eigentlichen Verkäufern. Amazons Beschwerde weist auf den Missbrauch seines geistigen Eigentums hin. Es wird gegen 50 unidentifizierte Angeklagte ermittelt. Amazon selbst kann die Identität der Betrüger nicht aufdecken, lediglich die Domainnamen für die Aktivitäten sind bekannt.
Juristische Schritte könnten die Lage entschärfen
Die Klage gegen Unbekannt hat schon in der Vergangenheit Früchte getragen. Vor drei Jahren ging das Unternehmen ähnlich vor, wodurch mindestens vier Täter überführt wurden. Auf diese kam eine einstweilige Verfügung zu und Amazon heimste rund 1,5 Millionen US-Dollar ein. Mit der Klage verschafft sich der Onlinehändler Zeit bei der Verjährungsfrist und setzt die Hochstapler unter Druck, woraufhin diese ihre dubiosen Geschäfte einstellen könnten.
Im Apple App Store versuchen auch öfters Betrüger ihr Glück, allerdings mit wenig Erfolg.